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Antisemitismus: Gewalt gegen Juden nimmt weltweit stark zu

("Adventisten heute"-Aktuell, 10.5.2013) Antisemitische Gewalttaten haben im vergangenen Jahr weltweit um 30 Prozent gegenüber 2011 zugenommen. Die meisten der insgesamt 686 Vorfälle ereigneten sich in Frankreich, den USA, Großbritannien, Kanada und Australien. Relativ wenige, nämlich 23, wurden In Deutschland gezählt, in Österreich zwei und in der Schweiz einer. Das geht aus einer Studie der Universität Tel Aviv hervor.

Frankreich liegt an der Spitze

Das Kantor-Zentrum für Studien zum zeitgenössischen Europäischen Judentum hatte 2011 weltweit 526 Fälle registriert und im Jahr davor 614. Die mit Abstand höchste Zahl antisemitischer Gewalttaten seit 1989 gab es aber 2009 mit 1.118. Mehr als die Hälfte (55 Prozent) der im Jahr 2012 gemeldeten Fälle macht Vandalismus aus, gefolgt von Drohungen (24 Prozent), Gewalt gegen Personen (20 Prozent) und Brandstiftungen (1 Prozent). An der Spitze liegt Frankreich, wo der Studie zufolge im vergangenen Jahr 200 solcher Vorfälle gezählt wurden. Wie der Präsident des Europäischen Jüdischen Kongresses, Moshe Kantor, erklärte, hat der Anschlag auf eine jüdische Schule in Toulouse im März 2012 offenbar zu Nachahmertaten geführt.

Judenfeindliche Tendenzen in Ungarn

Besonders besorgt äußerte sich Kantor über die Entwicklung in Ungarn. Dort zeigen sich nach seinen Worten die "beunruhigendsten rassistischen und antisemitischen Trends in Europa". Angestachelt würden sie von rechtsextremen Politikern der Jobbik-Partei. Fast zwei Drittel der ungarischen Bevölkerung hätten im Berichtsjahr judenfeindliche Ansichten vertreten. Zudem verweist die Studie auf die Hetze der griechischen Partei "Goldene Morgenröte" und der Swoboda-Partei in der Ukraine. "Diese Neonazi-Parteien haben alle roten Linien auf einem Kontinent überschritten, wo wir hofften, nie wieder den Hitlergruß, Hakenkreuz-ähnliche Symbole und die Forderung nach einer Registrierung der Juden erleben zu müssen", sagte Kantor. Auch in Polen habe die Schändung von jüdischen Friedhöfen und Holocaust-Gedenkstätten zugenommen. (idea)

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