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Alkoholsucht: Selbstmord auf Raten


("Adventisten heute"-Aktuell, 22.3.2013) Alkohol zählt zu den am weitesten verbreiteten und gesellschaftlich akzeptierten Suchtmitteln. Zu Empfängen gehört der Sekt, zum Grillen das Bier, und nach einem üppigen Essen folgt der Verdauungsschnaps. Gleichzeitig zerstört Alkohol das Leben von vielen Menschen. Rund 1,3 Millionen Deutsche gelten als alkoholabhängig. Darauf weist der evangelische Suchthilfeverband Blaues Kreuz in Deutschland (Wuppertal) in seiner Zeitschrift hin und beruft sich dabei auf Zahlen im Jahrbuch Sucht 2012.
Zu den Alkoholabhängigen kommen noch zwei Millionen Menschen, die missbräuchlich Alkohol zu sich nehmen, und neun Millionen Bundesbürger, deren Konsum als riskant gilt. Statistisch gesehen trinkt jeder Deutsche - vom Baby bis zum Greis - über 137 Liter alkoholische Getränke pro Jahr: 107 Liter Bier, 20 Liter Wein, 4 Liter Schaumwein und 5,5 Liter Spirituosen.

Die Wurzeln für Sucht liegen oft in der Kindheit

Die Gründe für die Abhängigkeit, so der Bundesgeschäftsführer des Blauen Kreuzes, Reinhard Jahn, seien vielfältig. Wer als Kind die Bestätigung und Liebe erfahre, entwickele oft ein gesundes Selbstbewusstsein und sei damit weniger anfällig. Ein fehlendes Selbstwertgefühl sei hingegen ein fruchtbarer Boden für die Suchtentwicklung. Christen komme vor diesem Hintergrund eine entscheidende Aufgabe zu. Jahn: "Wer, wenn nicht ein Christ, kann einem Menschen die Gewissheit geben, dass er nicht zufällig auf die Erde gekommen ist, dass sein Leben kostbar ist und Sinn und Ziel hat?" Gelebte Sucht sei hingegen ein "Selbstmord in vielen Raten".

"Hoher Blutalkoholpegel gilt als Leistungsstärke"

Bei Kindern und Jugendlichen im Alter von zehn bis 19 Jahren stieg innerhalb von zehn Jahren die Zahl der Alkoholvergiftungen um 173,2 Prozent: Im Jahr 2000 waren es noch 9.514, 2010 schon 25.995 Kinder und Jugendliche, die aufgrund akuten Alkoholmissbrauchs stationär behandelt werden mussten. 2011 stieg die Zahl nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Wiesbaden) weiter an auf 26.365 Kinder und Jugendliche. "Die Kinder wollen ,in' sein und dazugehören", sagte der Bundessekretär des Blauen Kreuzes, Reinhard Lahme, gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea. "Ein hoher Blutalkoholpegel gilt als Leistungsstärke."
Gerade in diesem Alter sei die Gefahr, später abhängig zu werden, besonders groß. Lahme: "Viele, bei denen mit 25 Jahren die Abhängigkeit durchschlägt, haben mit 14 Jahren, und oftmals sogar noch früher, angefangen zu trinken. Je eher die Kinder beginnen, umso schwerer wird für sie meist der Ausstieg aus der Sucht."
Das Blaue Kreuz ist an 30 Orten mit Suchtberatungsstellen vertreten. In rund 1.100 Selbsthilfegruppen kommen rund 18.000 Menschen (Suchtkranke, Angehörige und Mitarbeiter) zusammen. Etwa 72 Prozent von ihnen sind suchtkrank. In Verbindung mit dem Gnadauer Theologischen Seminar Falkenberg (Bundesland Brandenburg) war das Blaue Kreuz Anfang 2013 am Aufbau und der Umsetzung einer Online-Akademie beteiligt, um ehrenamtliche Mitarbeiter in den Bereichen Seelsorge und Gemeindedienst zu schulen. (idea)



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