Milton Paredes (53), seine Frau Edelmira (46) und Tochter Diana (21) verbrachten den Abend in ihrer Kabine, um sich auf ihren Ruhetag, den Sabbat, vorzubereiten. Währenddessen nahmen viele Passagiere an einem Galaabend teil. Als sie zu Bett gehen wollten, geschah das Unglück. Sie packten ihre Papiere, Wertsachen und die Bibel und liefen zur vorgegebenen Sammelstelle.
Während sie auf die Evakuierung warteten, wurden sie von der Menschenmenge verdrängt und fielen ins kalte Mittelmeerwasser. Mit allen Kräften versuchten sie, einen Felsen zu erreichen. Tochter Diana half ihrer Mutter dabei, da diese nicht so kraftvoll schwimmen konnte. Später wurden sie von einem Rettungsboot aufgefangen. Beim Hochheben ins Boot erlitt die Mutter einen dreifachen Rippenbruch.
Erschöpft aber glücklich erreichten sie 21 Stunden später den Flughafen Jorge ChÃḂvez in Lima, wo sie von Angehörigen, Freunden und der Presse erwartet wurden. Die ganze Zeit war ihr Ziel, unter allen Umständen zusammenzubleiben, berichtete Vater Paredes, der als Ingenieur arbeitet. Vom Flughafen fuhren sie sofort zur nahen Universidad Peruana UniÃġn , einer adventistischen Bildungseinrichtung, in der Vater Paredes und seine Tochter studiert haben und in der einige Angehörige tätig sind. Von dort aus fuhren sie nach einer Erholungszeit weiter in ihre Heimat Cuzco zurück.
Rückblickend bekennen sie, dass ihr Glaube die Hoffnung wachhielt, die Tragödie gemeinsam als Familie überleben zu können. "Diese Herausforderungen helfen uns, als Familie zusammen zu wachsen und bessere Christen zu werden", sagen sie ganz überzeugt. Aus ihrer Rettung schlussfolgern sie, dass Gott einen besonderen Plan für ihr Leben habe.
Zwei Peruaner, die zur Besatzung des Kreuzfahrtschiffes gehörten, überlebten das Unglück nicht. TomÃḂs Alberto Costilla Mendoza, 50 Jahre alt, arbeitete seit 17 Jahren für die Reederei. Erika Soria Molina, 25 Jahre alt, die als 17. Opfer identifiziert wurde, übergab ihre Rettungsweste einem älteren Passagier, der das Unglück überlebte.
Die Costa Concordia havarierte am Abend des 13. Januar mit mehr als 4200 Menschen an Bord vor der toskanischen Insel Giglio. Bislang wurden 17 Tote geborgen, darunter 5 Deutsche; 16 Menschen gelten noch als vermisst. (edp)