"Entwicklungsfähiges Politikverständnis"
Adam kündigte an, die Gespräche mit den Fraktionen fortführen zu wollen und Gemeinden zu ermutigen, sich politisch mehr einzumischen. Vielerorts gebe es ein "entwicklungsfähiges Politikverständnis", sagte er gegenüber idea. Der Politikbeauftragte, der seine Aufgabe neben seiner Tätigkeit als Generalsekretär der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Nordrhein-Westfalen ausübt, vertritt den Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (Baptisten- und Brüdergemeinden), den Bund Freier evangelischer Gemeinden, den Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden, den Mülheimer Verband Freikirchlich-Evangelischer Gemeinden sowie die Siebenten-Tags-Adventisten.Reinke: Abwrackprämie ein "Irrsinn"
Adams Vorgänger Reinke kritisierte die Kurzatmigkeit der Politik. Als Beispiel für ein "sprunghaftes Politikverständnis" nannte er die Abwrackprämie für Autos. Diese sei ein "Irrsinn". Für vieles sei in Deutschland kein Geld da; nur wenn es darum gehe, die "größten Götzen" zu unterstützen, seien Mittel vorhanden. Er bezog sich damit auf die Staatshilfen für Banken und die Autoindustrie.Nicht aus der Verantwortung stehlen
Der Vorsteher der Siebenten-Tags-Adventisten in Nordrhein-Westfalen, Bernhard Bleil (Mettmann), rief in seiner Predigt dazu auf, die Bibelstelle "Du sollst Gott mehr gehorchen als den Menschen" (Apostelgeschichte 5,29) nicht zu missbrauchen, um sich aus der Verantwortung für die Gesellschaft zu stehlen. In der Vergangenheit seien freikirchliche Christen bei Äußerungen in politischen Debatten sehr zurückhaltend gewesen. Dies habe sich mit der Arbeit des Politikbeauftragten geändert. (idea/edp)Stefan Adam im Gespräch während des Kongresses für Christliche Führungskräfte Ende Februar in Düsseldorf. (Foto: edp)