Die Leiter der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland, die Pastoren Werner Dullinger und Johannes Naether, sind dankbar, dass am Freitag vergangener Woche Gespräche zwischen Regierung und Religionsgemeinschaften stattgefunden haben. Dabei wurde eine schrittweise Wiederzulassung von gottesdienstlichen Veranstaltungen in Aussicht gestellt.
Gespräch im Bundesinnenministerium
Bei dem Gespräch zwischen Vertretern der Bundesregierung, der Länder und Kirchen und Religionsgemeinschaften im Bundesministerium des Innern (BMI) waren sich laut Pressemitteilung des BMI alle einig, „dass nun Wege aufgezeigt werden müssen, wie die Aufnahme des religiösen Lebens schrittweise wieder ermöglicht werden kann.“ Der Schutz der Gesundheit und des Lebens der Menschen stehe für alle im Vordergrund. Es wurde auch deutlich gemacht, „dass die Kirchen und Religionsgemeinschaften die einschneidenden Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Infektionen von Anfang an breit mitgetragen haben“.
Kirchenleitung ist dankbar für schrittweise Zulassung
Der Präsident der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland, Pastor Werner Dullinger (Ostfildern), begrüßt, dass die Überprüfung einer schrittweisen Wiederzulassung von gottesdienstlichen Veranstaltungen in Aussicht gestellt wurde. Allerdings gelte es jedoch, bei der demographischen Zusammensetzung vieler adventistischer Kirchengemeinden, im Einzelfall die gesundheitlichen Risiken abzuwägen und die räumlichen Voraussetzungen zu prüfen, ob die gebotenen Hygiene- und Abstandsregeln auch wirklich eingehalten werden könnten. Vizepräsident Johannes Naether (Hannover) ist dankbar für die Perspektiven und ergänzt: „Über die Abwägung zentraler Verfassungsgüter in einem ständigen Dialog zu bleiben, ist in Krisenzeiten besonders wichtig, um die Sensibilität für die Wahrung unserer Grundrechte aufrecht zu erhalten. Daher erfordert es jetzt von allen Kirchen Disziplin und Einsicht, praktisch wirksame Hygienemaßnahmen umzusetzen, auch wenn es ungewohnt ist und manche Tradition behindern mag. Die Verantwortung jedes Einzelnen ist hier gefordert.“
Kirchen bei Erarbeitung von Konzepten gefordert
Wie aus der Mitteilung des BMI hervorgeht, werde das Ministerium nun in Abstimmung mit den Ländern auf Grundlage der Konzepte der Kirchen und Religionsgemeinschaften einen Vorschlag für die nächste Besprechung der Bundeskanzlerin mit den Regierungschefs der Länder erarbeiten, in welchen Schritten und unter welchen Voraussetzungen Gottesdienste, Seelsorge und Trauerfeiern unter Einhaltung der strengen Anforderungen des Gesundheits- und Infektionsschutzes bald nach dem 30. April 2020 möglich sein könnten.
Teilnehmende des Gesprächs im BMI
Teilnehmende des Gesprächs waren: Dr. Markus Kerber, Staatsekretär im Bundesinnenministerium sowie Prof. Dr. Günther Krings, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesinnenminister; von Seiten der Religionsgemeinschaften nahmen Prälat Dr. Karl Jüsten (Leiter des Katholischen Büros Berlin), Prälat Dr. Martin Dutzmann (Bevollmächtigter des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland bei der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union), Archimandrit Emmanuel Sfiatkos (Beauftragter der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland bei der Bundesregierung und am Sitz des Bundestags), Daniel Botmann (Geschäftsführer des Zentralrats der Juden in Deutschland) und Burhan Kesici (Sprecher des Koordinationsrats der Muslime sowie Vorsitzender des Islamrates für die Bundesrepublik Deutschland) teil. Telefonisch zugeschaltet waren die Chefs der Staats- bzw. Senatskanzleien der Bundesländer Hamburg (Staatsrat Jan Pörksen), Nordrhein-Westfalen (Staatssekretär Nathanael Liminski) und Baden-Württemberg (Staatssekretär Dr. Florian Stegmann). Beobachter des Treffens hätten sich noch einen Vertreter der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) oder der Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) an dem Gespräch gewünscht, da sich das christliche Leben in der Bundesrepublik nicht nur in den beiden großen etablierten Kirchen gestalte.
Wir als Freikirche sind leider der Versuchung erlegen
Leider folgt unsere Freikirche noch immer den staatlichen, zuständigen Organen. Notwendig wäre es aber selbst zu denken. Dazu sind wir auch als Glaubende aufgefordert, nicht blindes nachlaufen, sonder Denken und prüfen.
War es vielleicht in der Anfangsphase (Anfang, Mitte März) noch sinnvoll, auf die Richtigkeit der Regierungsinformationen zu vertrauen, so liegen jetzt seit Wochen die täglichen Berichte des RKIs offen aus. Diese zeigen, daß es keinerlei Bedrohung durch den Corona Virus mehr gibt. Das läßt sich an den beinahe auf Null abgesunkenen Test-Positiv Zahlen problemlos ableiten. Zumal das RKI auch in den Berichten den Zusammenhang zw. Anzahl Testungen und Testpositiven darstellt, auch dieser ist fallend. Außerdem zeigen die Berichte des RKI eindeutig, daß die Erkrankungskurve vor dem shutdown schon deutlich im fallenden Verlauf war, mithin der shutdown keinen Einfluß hatte.
Damit ich nicht falsch verstanden werde. Es geht mir nicht darum im Rückblick zu rechten. Es geht mir darum, daß wir Bilanz ziehen müssen und nach vorn schauen müssen. Was sind die Auswirkungen auf unsere Gemeinden, auf die einzelnen Glieder, auf unsere Gäste, auf die Mission etc.
Wir müssen einen Neu-Start machen! Das können wir aber nur durch Ehrlichkeit, Mut und Zuversicht. (Wenn das die Bundesregierung nicht kann, so what!)
Wir müssen die Gottesdienst sofort wieder aufnehmen. Wir dürfen niemanden ausschließen. Wir müssen für alle da sein. Hat Jesus gesagt: Der Arzt ist nur für die Gesunden da, bringt mich bitte niemals mit Kranken in Kontakt? Oder war Jesus immer für die Kranken da? Hat Jesus einen Mundschutz getragen und die Anzahl des Volkes begrenzt oder hat er die 5.000 gespeist?
Ich erlebe es täglich in Gesprächen, die Menschen sind verängstigt und trauen sich nicht sich in Gemeinschaft zu begeben (kein Wunder nach 6 Wochen absurder Panikverbreitung). Ich fürchte, wir können nicht gegen unbegründete Ängste angehen, wenn wir uns vermummen. Es ist an der Zeit Gesicht zu zeigen.
Wir haben eine Botschaft, die Hoffnung heißt. Wir haben das Evangelium zu verkünden, daß auf freie Entscheidung beruht. Wir habe, keinen Gott, der mit Frucht und Entsetzen agiert. Wir haben keinen Gott der sich vermummt und im Verborgenen regiert. Laßt uns machtvoll zu unserem Glauben stehen, das Evangelium verkündigen, unsere Kirchen für alle öffnen und den Herrn loben, daß er uns durch die Krankheit geführt hat und dieser Krankheit ein Ende bereitet hat. Wir müssen Gemeinschaft vorleben, wenn es andere nicht mehr kennen. Erinnern wir uns noch an das gute Gefühl, daß durch Gemeinschaft erlebbar ist? Wissen wir noch, was gemeinsamer Gesang, Musik, Bibelstudium und Predigt bewirkt?
Wir sind aufgerufen, Zuversicht und Lebensfreude zu verbreiten. Das ist der Dienst, den wir unserer Gesellschaft leisten können und leisten müssen. Wenn wir das nicht können, wer könnte es dann?
Wir haben außerdem verschiedene Gesundheitsprogramme. Wir können den Mitbürgern helfen, zu verstehen, wie sie sich gesundheitlich stärken können, wie sie durch Änderung von Ernährungs- und Lebensgewohnheiten neue Kraft gewinnen.
Dafür gibt es passender Weise das Akronym NEWSTART – Es ist wahrlich höchste Zeit für einen Neustart!
Was hat Paulus zu den Experten gesagt? "Da sie sich für weise hielten, sind sie zu Narren geworden" Röm 1,22