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Adventisten in Deutschland veröffentlichen theologische und medizinische Aspekte zur Impfung gegen COVID-19

Symbolbild COVID-19 Impfung (© Foto: Maksim Goncharenok / pexels.com)

Nach vermehrten Anfragen aus den Kirchengemeinden zur Praxis der Impfung im Zusammenhang mit der Corona Pandemie veröffentlichten heute die überregionalen Kirchenleitungen der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland (FiD) eine erweiterte Stellungnahme. Zuvor hatte sich die Weltkirchenleitung (GK) bereits am 18. Dezember zu Impfungen geäußert.

Theologische und medizinische Aspekte

In dem 6-seitigen Dokument bringen die beiden Kirchenleiter Pastor Johannes Naether/Hannover und Pastor Werner Dullinger/Ostfildern im ersten Teil einige theologische Überlegungen zu Papier. In einem zweiten medizinischen Teil beantwortet der Pandemiestab des Krankenhauses Waldfriede unter der Leitung von Bernd Quoß, Berlin, in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Verein für Gesundheitspflege e. V. drängende Fragen und vermittelt medizinische Fakten und Hintergrundinformationen.

Christen haben den Auftrag, sich heilsam dem Menschen zuzuwenden

Die beiden Theologen sehen das Handeln Gottes als ein „ganzheitliches Werk am Menschen“. Exemplarisch werde das im Neuen Testament der Bibel besonders durch Jesus, der sich heilend dem Menschen zugewandt habe. Dieses ganzheitliche Werk schließe Geist, Seele und Leib ein und habe die Vollendung zum Ziel.

Solange aber diese Vollendung durch Gott noch ausstehe, seien Christen als Nachfolger Jesu aufgerufen, sich ebenfalls heilsam den Menschen zuzuwenden und soviel in ihrem Vermögen steht, Not und Krankheit zu lindern. Sie folgten damit dem Auftrag Jesu, der seine zwölf Jünger zu sich rief und ihnen Macht über die unreinen Geister gab, dass sie die austrieben und sie dann alle Krankheiten und alle Gebrechen heilten (Matthäus 10,1).

In der Tradition der Freikirche sähen sich Adventisten „aus Glauben diesem Auftrag verpflichtet, der zu einem Bestandteil praktischer Verkündigung wurde“, so Naether und Dullinger. Verantwortungsvolles Handeln bedeute auch, dass das jeweils beste verfügbare Wissen und der aktuelle Stand der medizinischen Wissenschaft zu berücksichtigen sei. Der Mensch sei mit Verstand von Gott ausgestattet, daher seien sie überzeugt, dass medizinisches Fachwissen und wissenschaftliche Standards eingesetzt werden müssten, damit Menschen geheilt werden könnten.

Impfung eine Frage des Gewissens aber auch Geste der Nächstenliebe

Vor diesem Hintergrund verweisen die Kirchenleiter auf die Stellungnahme der Weltkirchenleitung vom 18. Dezember 2020, die unter anderem klarstelle: „Wir sind nicht das Gewissen des einzelnen Kirchenmitglieds und erkennen Entscheidungen an, die vom Individuum getroffen werden. Die Entscheidung, sich impfen oder nicht impfen zu lassen, ist kein Dogma und keine Lehre der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten und sollte nicht als solche/s angesehen werden.“

Dem schließen sich die beiden an und betonen ausdrücklich, dass die Entscheidung, sich impfen oder nicht impfen zu lassen, in der Selbstverantwortung jedes einzelnen Menschen liege. Die Haltung als Freikirche resultiere aus dem Wissen, dass es noch keine Verfahren gebe, die als absolut risikolos zur Bekämpfung einer Pandemie eingestuft werden könnten. In der Beurteilung des Impfens müssten diese seltenen, aber möglichen Risiken mit den Risiken durch die jeweilige Erkrankung und deren Komplikationen ins Verhältnis gesetzt werden. Nach ihrer Einschätzung ergebe sich bei den empfohlenen Impfungen eine eindeutige Bilanz zugunsten der Impfung. So gesehen besitze das Impfen auch eine solidarische Komponente und Geste der Nächstenliebe.

Medizinische Aspekte ausführlich erläutert

Im medizinischen Teil beantworten der Pandemiestab des Krankenhauses Waldfriede in Berlin (eine Einrichtung der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten) mit dem Deutschen Verein für Gesundheitspflege e.V. sehr ausführlich ganz praktische Anliegen wie: „Wie sicher ist der COVID-19 Impfstoff?“, „Wie erfolgt die Impfung gegen COVID-19?“, „Welche Impfreaktionen und Nebenwirkungen wurden während der Testphase nach einer COVID-19 Impfung beobachtet?“, „Wieviel Prozent der Bevölkerung sollten sich gegen COVID-19 impfen lassen?“, „Kann die Impfung gegen COVID-19 das Erbgut (DNA) verändern?“ und „Können neue Mutationen den Impfstoff gegen COVID-19 unwirksam machen?“

Stellungnahme als Anregung zur eigenen Meinungsbildung

Es gehe den Autoren mit diesen Ausführungen darum, die Position der Freikirche aus theologischer und medizinischer Sicht darzustellen. Die Stellungnahme könne als Anregung verstanden werden, sich seine eigene Meinung zum Thema COVID-19-Impfung zu bilden.

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