Flüchtlinge so behandeln, wie man selbst behandelt werden möchte
Gleichzeitig werden in der ADRA-Erklärung Einheimische gebeten, die Flüchtlinge in ihren Orten so zu behandeln, wie sie selbst in solch einer Situation behandelt werden wollen. Das Menschenrecht auf Asyl sollte Vorrang haben. Politiker und Bevölkerung müssten verstehen lernen, dass die Behandlung von Flüchtlingen nicht davon abhängig gemacht werden könne, welche Landesgrenzen sie gezwungen seien zu überqueren, noch aus welcher Religion oder Kultur sie stammen. Die Menschenwürde sollte geachtet werden. Dazu gehörten sanitäre Anlagen, sichere Unterkünfte, medizinische Versorgung und Respektierung der menschlichen Grundrechte.Flüchtlinge sollten nicht nur mit Lebensmitteln und Unterkunft versorgt werden, sondern auch Sprachkurse sowie Vermittlung beim Umgang mit Behörden, Zugang zu vorhandenen Unterstützungen und psychosoziale Hilfe erhalten. Im Sinne der Genfer Flüchtlingskonvention setze sich ADRA für politisch Verfolgte und Kriegsflüchtlinge und deren Recht auf Zugang zu medizinischer Versorgung, Bildung und Sozialleistungen ein.
Grenzüberschreitend tätig
ADRA selbst sei grenzüberschreitend tätig. Die ADRA-Organisationen International, Kanada, Großbritannien, Dänemark, Schweden und Norwegen leisten finanzielle Hilfe für Flüchtlinge durch ADRA-Schwesterorganisationen in Serbien, Syrien, im Irak, Libanon und Jemen.Syrien und Irak gehörten laut Anna Lefik, Mitarbeiterin von ADRA Deutschland, zu den Ländern mit den meisten Binnenvertriebenen. Sie hätten Zuflucht in leerstehenden Gebäuden, provisorischen Behausungen und Flüchtlingscamps gefunden. Dort seien die Menschen aufgrund der schlechten hygienischen Bedingungen einem hohen Krankheitsrisiko ausgesetzt. ADRA führe deswegen Maßnahmen zur Verbesserung der Hygiene durch. Dazu gehörten der Zugang zu sauberem Wasser und die Einrichtung von sanitären Anlagen. Mithilfe von psychosozialer Betreuung lernten die Betroffenen die Geschehnisse zu verarbeiten und besser mit ihrer Situation umzugehen. Erwachsene und Kinder würden mit Sprachkursen und Schulunterricht gefördert.