("Adventisten heute"-Aktuell, 29.1.2016) Am 20. Januar wurden im Flüchtlingslager Mahama, in Anwesenheit der ruandischen Regierungsmitglieder Seraphine Mukantabana, Ministerin für Katastrophen- und Flüchtlingshilfe sowie Olivier Rwamukwaya, Bildungsminister und dem UNHCR-Landesvertreter, 112 Schulzimmer eingeweiht. Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Ruanda baute die vom UNO-Flüchtlingshilfswerk UNHCR finanzierten Gebäude.
Massive Fluchtbewegung durch neue Gewaltausbrüche
In den 112 Klassenräumen sollen nach Angaben von ADRA Ruanda ab Februar, zu Beginn des neuen Schuljahrs, 9.000 vorwiegend burundische Flüchtlingskinder sowie 2.000 ruandische Kinder aus den umliegenden Kommunen unterrichtet werden. Bis dahin sei der Unterricht in einigen wenigen provisorischen Klassenzimmer erteilt worden. Mit 44.000 Bewohnern, meist Flüchtlinge aus dem Nachbarland Burundi, ist das Mahama Refugee Camp das größte Lager in Ruanda. Es liegt 270 Kilometer von der Hauptstadt Kigali entfernt im östlichen Kirehe Distrikt. Mit den Gewaltausbrüchen im Zusammenhang mit den Präsidentschaftswahlen in Burundi habe eine massive Fluchtbewegung eingesetzt, sodass knapp 70.000 Menschen in Ruanda Zuflucht gesucht hätten, so das Hilfswerk.
ADRA Ruanda: Einsatz für Waisen, Verfolgte, Hilflose
Das adventistische Hilfswerk ADRA Ruanda steht seit 1978 im Einsatz für die Bevölkerung, so auch während der Zeit des Völkermords. Nach Ausbruch der Gräueltaten 1994 entschied der damals 30-jährige Carl Wilkens, Leiter von ADRA Ruanda, als einziger US-Amerikaner, das Land nicht zu verlassen. Er setzte sich für Waisenkinder und andere hilflose und verfolgte Menschen ein und rettete ihnen durch seinen furchtlosen Einsatz das Leben. Schwerpunkte der Aktivitäten von ADRA Ruanda sind die Bereiche Bildung, Gesundheit, wirtschaftliche Entwicklung, Ernährungssicherheit und Katastrophenhilfe. ADRA Ruanda beschäftigt 182 Mitarbeitende und gehört zum internationalen Netzwerk der rund 130 nationalen und regionalen ADRA Büros. (APD)