In jüngster Zeit häufen sich antisemitische Vorfälle in Deutschland und anderen Ländern. Die Präsidenten der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland haben eine Stellungnahme veröffentlicht, in der sie sich „aufs Schärfste“ davon abgrenzen.
Antisemitismus richtet sich nicht nur gegen Juden, sondern bedroht alle Bürger der freien und demokratischen Gesellschaft. Das sagte der Schriftführer (Leitende Geistliche) der Bremischen Evangelischen Kirche, Pastor Bernd Kuschnerus, bei einer Solidaritätsdemonstration für die Opfer des Terrorangriffs der Hamas auf Israel.
Anlässlich des vierten Jahrestages des antisemitischen Anschlags auf die Synagoge in Halle/Saale haben am 9. Oktober Vertreter aus Politik und Gesellschaft der Opfer gedacht. Damals hatte der Attentäter Stephan B. vergeblich versucht, in die jüdische Synagoge im Paulusviertel der Stadt einzudringen. Anschließend erschoss er zwei Passanten, Jana Lange und Kevin Schwarze, und verletzte zwei weitere. „In unserer Gesellschaft gibt es Judenfeindlichkeit, davor können wir unsere Augen nicht verschließen“, sagte der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Reiner Haseloff (CDU), bei der Gedenkfeier im Hof der Synagoge.
Verschwörungsmythen und Antisemitismus bilden schon seit Tausenden von Jahren eine Symbiose. Das sagte die Islamwissenschaftlerin und Journalistin Carmen Shamsianpur (Tübingen) auf dem Kongress „Antisemitismus heute“ in Schwäbisch Gmünd.
Für ihre TV-Sendung zum Thema „Hilfe, ich bin Jude – Antisemitismus heute“ hat die Liebenzeller Mission (Bad Liebenzell) am 31. Januar in Pforzheim den Aloys-Henhöfer-Preis 2020 erhalten. Der Film klage Antisemitismus an und zeige, „in welcher perfiden Form“ er heute zunehme, sagte der Stifter des Preises, der Unternehmer Kurt Dittes (Pforzheim). Das Missionswerk habe mit der Sendung ein „vorzügliches Gegenelement zu Anschlägen auf jüdische Gemeinden produziert, das alle Anerkennung“ verdiene.
Mit Entsetzen und Fassungslosigkeit haben Kirchenvertreter auf den Anschlag am 9. Oktober in Halle an der Saale reagiert. Ein nach Polizeiangaben 27-jähriger Mann im Kampfanzug hatte vergeblich versucht, in die Synagoge im Paulusviertel der Stadt einzudringen. Anschließend erschoss er zwei Passanten und verletzte zwei weitere.