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50 Jahre Evangelische und Katholische Flughafenseelsorge in Frankfurt am Main

Wieder zur Ruhe kommen. (Foto: Sir Toby/churchphoto.de)

Mit einem ökumenischen Gottesdienst haben die Evangelische und die Katholische Flughafenseelsorge am 18. Oktober in Frankfurt am Main ihr 50-jähriges Bestehen gefeiert. Beide Initiativen arbeiten nach dem Motto „Wir sind für die Menschen da – in allen Lebenslagen“ eng zusammen, sagte die Leiterin des evangelischen Arbeitszweiges, Pfarrerin Bettina Klünemann, der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA. Der Dienst sei sehr abwechslungsreich: „Kein Tag ähnelt dem anderen.“ Sie spreche mit Passagieren wie auch mit Mitarbeitern. Auf dem Gelände sind 81.000 Menschen beschäftigt.

Hilfe für Ukraine-Flüchtlinge

Seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine bilde die Hilfe für Ukraine-Flüchtlinge einen Schwerpunkt der Arbeit, so Klünemann. Zum Höhepunkt der Flüchtlingswelle seien täglich 25 Flüge aus Polen, Rumänien, Ungarn oder Moldawien in Frankfurt angekommen – mit Hunderten Ukrainern an Bord. Viele habe man seelsorgerlich begleitet und praktisch versorgt, etwa mit Essen und Getränken. Sie führe zwar keine Statistik, so die Pfarrerin, doch sie schätze, dass sie mit rund 1.000 Ukrainern persönlich gesprochen habe, „aber vielleicht waren es auch 2.000“. Darunter sei am Ostersonntag eine Großmutter mit sieben Kindern und Jugendlichen gewesen. Sie hätten nach Irland weiterfliegen wollen, doch ihr Anschlussflug sei vom Flughafen Frankfurt-Hahn in Rheinland-Pfalz gestartet, den sie nicht rechtzeitig erreicht hätten. Eine Woche lang habe sie die Familie in einer Flüchtlingsunterkunft im Flughafen betreut und mit ihnen auch einen Gottesdienst gefeiert: „Ihr Gefühl der Verlorenheit wich einer Ruhe und Freude.“ Klünemann wird unterstützt von drei weiteren Mitarbeitern, teilweise auf Teilzeitbasis, und 25 Ehrenamtlichen. In der Katholischen Flughafenseelsorge unter der Leitung von Pater Edward Fröhling sind zwei weitere Mitarbeiter und 13 Ehrenamtliche tätig. Die Predigt im Jubiläumsgottesdienst hielt die Leiterin des Dezernats Kirchliche Dienste der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Oberkirchenrätin Melanie Beiner (Darmstadt). Sie sprach über die diesjährige Jahreslosung „Jesus Christus spricht: Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen.“ (Johannes 6,37). Wie sie sagte, könnte dieser Bibelvers als Motto über dem Eingangsbereich der Flughafenseelsorge stehen, weil die Mitarbeiter sich dort um Hilfesuchende kümmern.

Weitere kirchliche Einrichtungen am Flughafen

Die ersten Planungen einer Flughafenseelsorge reichen bis in das Jahr 1964 zurück. Mit der Eröffnung des Terminals 1 im März 1972 wurde die Seelsorgeeinrichtung eröffnet. Im November folgte die Einweihung der ersten Kapelle in einem deutschen Flughafen. Heute gibt es auf dem Gelände drei christliche Kapellen, vier muslimische und drei jüdische Gebetsräume sowie zwei religionsübergreifende „Räume der Stille“. Nach den Worten von Klünemann unterstützt der Flughafenbetreiber Fraport die Angebote der Kirchen. Dort begreife man „Religion als Teil des Menschseins“. Neben der Flughafenseelsorge gibt es weitere kirchliche Einrichtungen auf dem Flughafen: den Kirchlichen Sozialdienst für Passagiere, den Kirchlichen Flüchtlingsdienst, eine Abschiebebeobachtung und die Initiative „Weser 5 – Aufsuchende Sozialarbeit am Flughafen“. Bis zu 200 Wohnungslose halten sich in den Terminals auf. Das Diakoniezentrum Weser 5 ist nach seiner Zentrale in der Weserstraße im Frankfurter Bahnhofsviertel benannt.


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