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20 Jahre Institut für Seelsorge und Beratung Sachsen

Maersch zufolge ist seelsorgerliche Beratung zunehmend gefragt. Einen Grund hierfür sieht sie in der Zunahme an Krisen, Ängsten bis hin zu Persönlichkeitsstörungen aufgrund der gesellschaftlichen Entwicklung, etwa der Schnelllebigkeit und dem wachsenden Leistungsanspruch. (Foto: Sir Toby/ churchphoto.de)

Das Institut für Seelsorge und Beratung Sachsen (ISB/Freiberg) feiert sein 20-jähriges Bestehen. Wie dessen Geschäftsführerin Anne Maersch der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA mitteilte, will das Institut sowohl fachlich als auch sozial kompetente Seelsorger und Berater ausbilden. Dies erfolge auf Grundlage christlicher Werte verbunden mit Ansätzen aus der Individualpsychologie. Im November 2001 gründeten Dieter Leicht (Oelsnitz/Vogtland) und Matthias Unger (Plauen/Vogtland) das ISB, nachdem sie bei dem Familienberater und Psychotherapeuten Reinhold Ruthe (Wuppertal) in Ausbildung waren. Wie Leicht IDEA sagte, gab es damals im Osten Deutschlands kein vergleichbares Angebot. Sowohl Leicht als auch Unger hätten nach ihrer Seelsorge-Ausbildung eine eigene Praxis für Therapeutische Seelsorge gestartet, allerdings seien die Termine schnell ausgebucht gewesen. Unger: „Im Gebet und Gespräch suchten wir nach einer Lösung, um dem Andrang der Ratsuchenden gerecht zu werden. Dabei wurde recht bald klar: Nicht noch mehr Beratungsgespräche konnten die Lösung sein, sondern Multiplikation“ – also mehr Seelsorger und Berater.

Ausbildung am ISB

Laut Maersch bietet das Institut alle drei Jahre eine Abschlussprüfung mit dem angestrebten Abschluss zum Therapeutischen oder Beratenden Seelsorger an. Seit 2001 hätten rund 25 Personen diese Prüfung absolviert. Jedes Jahr starte ein Grundkurs mit acht bis 15 Teilnehmern. Viele nutzten diesen Grundkurs zur eigenen Persönlichkeitsentwicklung und Stärkung der sozialen Kompetenz, ohne einen Abschluss anzustreben, so die Geschäftsführerin. Um einen Abschluss zu erreichen, den aktuell zehn bis 20 Teilnehmer anvisierten, müssen Aufbaukurse absolviert werden. Maersch zufolge findet die Ausbildung in „kleinen, familiären Gruppen“ statt, die „sehr praxisorientiert“ arbeiten. Die Ausbildung sei zeitlich und finanziell individuell anpassbar. Außerdem biete das ISB auch an, sich auf die Prüfung zum Psychotherapeutischen Heilpraktiker vorzubereiten.

Seelsorge im Wandel

Ferner erklärte Maersch, dass Seelsorge einen Wandel durchlebt habe. In der Vergangenheit habe man  darunter vor allem das Besprechen von problematischen Lebenssituationen verstanden, bevor man im Gebet um das „Eingreifen Gottes“ gebeten habe. Heute jedoch werde Seelsorge mehr in den Kontext von Erkenntnissen aus der Psychologie gestellt und damit verbunden. Am ISB vertieften aber auch weiterhin geistliche Aspekte die Seminareinheiten. So beginne jeder Unterrichtstag mit einer Bibelarbeit. Maersch zufolge ist seelsorgerliche Beratung zunehmend gefragt. Einen Grund hierfür sieht sie in der Zunahme an Krisen, Ängsten bis hin zu Persönlichkeitsstörungen aufgrund der gesellschaftlichen Entwicklung, etwa der Schnelllebigkeit und dem wachsenden Leistungsanspruch. Die Geschäftsführerin wünscht sich daher, dass sich viele weitere Menschen in den „Dienst rufen lassen“, um anderen in der Seelsorge „zu dienen“. Das ISB wolle denjenigen Menschen dabei helfen, ihre Begabungen und ihren Kenntnisstand weiterzuentwickeln.


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