An der TV-Show „Das große Backen“ auf SAT.1 nimmt ein deutscher Missionar aus Japan teil: Christian-Johannes Weigl. In der aktuellen 13. Staffel, die seit dem 13. August ausgestrahlt wird, backen zwölf Hobbybäcker um die Wette. Dem Sieger winkt ein Preisgeld von 10.000 Euro. Sollte der 40-Jährige gewinnen, will Weigl das Geld in die Eröffnung eines christlichen Cafés in Japan investieren. Darüber sprach er mit Klaus Rösler.
Manch einem IDEA-Leser mag Christian-Johannes Weigl bekannt vorkommen. Vor fünf Jahren hatte der Mitarbeiter der Allianz-Mission des Bundes Freier evangelischer Gemeinden (FeG) in Dietzhölztal-Ewersbach schon einmal an einer Kochshow im ZDF teilgenommen. Zum Sieg bei „Die Küchenschlacht“ hatte es damals nicht gereicht. Doch darum geht es ihm auch nicht. Er möchte, wie er sagt, seine „von Gott gegebenen Begabungen weiterentwickeln“. Weigl freut sich dabei auch über die Möglichkeit, „mit Menschen über den christlichen Glauben ins Gespräch zu kommen“. Das ist nicht ganz einfach – aber viel unkomplizierter, als Japaner für das Christentum zu interessieren. Der 40-Jährige lebt seit 14 Jahren in Japan. Aber dass ein Einheimischer Christ geworden ist, hat er bisher nur selten erlebt.
Den Japanern Jesus nahebringen
Erste Japan-Erfahrungen sammelte der gebürtige Mittelhesse bei einem Freiwilligen Sozialen Jahr – direkt nach dem Zivildienst. Er blieb zwei Jahre. Anschließend studierte er Theologie. Danach stellte ihn die Allianz-Mission ein und schickte ihn in die 100.000 Einwohner zählende Stadt Kani im Großraum Nagoya. Dort ist er seit 2015 in einer rund 60 Mitglieder zählenden freikirchlichen Gemeinde tätig. Weigl unterstützt den Pastor und tut alles, um Kontakte zu Einheimischen zu knüpfen – im Fitnessstudio, bei Teezeremonien, in Sprach- oder Koch- und Backkursen. In Japan hat er auch seine Frau Sae kennengelernt, die in England studiert hat. Beide heirateten 2019 und haben eine vierjährige Tochter.
Auftakt mit Zunda-Käsekuchen
Wie es für Christian-Johannes weitergeht, ist unsicher. In der Kleinstadt Tarui, etwa 50 Kilometer von Kani entfernt, will er nach der Rückkehr aus Deutschland Mitte September im kommenden Jahr ein Café eröffnen. Noch ist nicht klar, welche Räume dazu angemietet werden und wo die Familie leben wird. Ziel soll es sein – wie bisher –, Kontakte mit Einheimischen zu knüpfen. „Japaner essen sehr gerne Kuchen“, so Weigl. Durch die Teilnahme an der TV-Show hat er viele neue Rezepte kennengelernt. Wie die Sendereihe für ihn persönlich ausgegangen ist, darf er nicht verraten, obwohl bereits alle Folgen aufgezeichnet wurden. Der letzte Teil wird am 15. Oktober ausgestrahlt.
In Japan will er unter anderem mit einer Variante einer Schwarzwälder Kirschtorte Interesse wecken. In der ersten TV-Folge stellte er sich unter anderem mit zwei japanischen Torten vor: einem Zunda-Käsekuchen mit Edamame-Bohnen und einer Hojicha-Torte, in der gerösteter grüner Tee verarbeitet wird. Weigl weiß sich von Gott in den Missionsdienst berufen. Seine Aufgabe sieht er darin, geistlichen Samen zu säen – auch durch das Café: „Das treibt mich an.“
