Juden, Christen und Muslime können in diesem Jahr aufgrund der weltweiten Corona-Krise zu ihren wichtigsten religiösen Feiertagen – Passah, Ostern und Ramadan – nicht wie gewohnt nach Jerusalem pilgern. Daher bietet das Davidsturm-Museum (Jerusalem) ihnen stattdessen einen virtuellen Zugang zur Stadt. Vom Beginn des Passahfestes am 9. April, über Ostern bis hin zum Beginn des islamischen Fastenmonats Ramadan am 24. April können Interessierte auf der Internetseite des Museums (https://www.tod.org.il/en/holy-city-vr/) die Altstadt in einer 360-Grad-Ansicht kostenlos erkunden und dabei auch Stätten wie die Westmauer, die Grabeskirche, den Felsendom und die Al-Aqsa-Moschee besuchen. Unterschiedliche Touren sollen dabei nicht nur einen Blick in die heutige Zeit ermöglichen, sondern auch in die vor 2.000 Jahren.
Die Museumsdirektorin Eilat Lieber wünscht sich, dass die virtuellen Rundgänge den Menschen im Kampf gegen das Coronavirus Hoffnung schenken. Der virtuelle Zugang könne fast die gleichen Gefühle auslösen, als sei man persönlich vor Ort. „Wir hoffen, dass diejenigen, die in diesen unruhigen Zeiten nach Hoffnung suchen und diejenigen, die sich dem Gebet und Jerusalem zuwenden möchten, ein wenig Hoffnung finden, wenn sie in die Heilige Stadt eintauchen.“ Zum ersten Mal seit 1992 fallen die wichtigsten religiösen Feiertage von Judentum, Christentum und Islam in einen Monat. Israel rechnete vor der Ausbreitung des Coronavirus daher mit Hunderttausenden Pilgern gleichzeitig. Die gegenwärtigen Richtlinien des israelischen Gesundheitsministeriums verbieten jedoch die Einreise aller Ausländer und nicht lebensnotwendige Aktivitäten im Land. In Israel sind aktuell 9.006 Menschen mit Coronavirus iinfiziert und 59 daran gestorben (Stand: 7. April).