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Huber: Staat muss mit allen Religionsgemeinschaften kooperieren

Von: ADVENT VERLAG Datum Beitrag: 30.10.2013 Kommentare: Keine Kommentare Tags:

(“Adventisten heute”-Aktuell, 8.11.2013) Die weltanschauliche Neutralität des Staates bedeute keine Ablehnung von Religion, sondern schließe nur aus, dass sich der Staat eine Religion zu eigen mache. Er müsse stattdessen alle Religionsgemeinschaften fördern und mit ihnen kooperieren. Dies erklärte der frühere EKD-Ratsvorsitzende, der Berliner Altbischof Prof. Wolfgang Huber, beim Jahresempfang des Regionalbischofs für die württembergische Prälatur Reutlingen, Prof. Christian Rose, am 25. Oktober in Reutlingen. Baden-Württembergs Integrationsministerin Bilkay Öney (SPD) stimmte zu: “Der Staat muss die Rahmenbedingungen abstecken, damit die Menschen ihre Religion ungehindert ausüben können.”

Ja zum kirchlichen Arbeitsrecht

Huber äußerte sich auch zur Diskussion um das kirchliche Arbeitsrecht. Seiner Ansicht nach sind “Überzeugungsgemeinschaften” ein unerlässliches Element einer toleranten Gesellschaft. Das schließe ein, dass Menschen, die in diesen Gemeinschaften mitarbeiteten, deren Überzeugungen teilen sollten. Ob eine Kirchenleitung nur von Pfarrerinnen und Pfarrern oder auch von Erzieherinnen und Raumpflegerinnen eine Kirchenmitgliedschaft verlange, sei “allein Sache der Kirchen”. Dem Staat stehe es nicht zu, zu entscheiden, welche Tätigkeiten als verkündigungsnah gelten können. “Es wäre unfair, einzelnen Mitarbeitern zu unterstellen, sie würden nichts dazu beizutragen, in welchem Geist die Arbeit geschieht”, so Huber.

Muslimin schätzt Kirchen als Partner

Frau Öney bekräftigte die Bedeutung der Kirchen bei der Vermittlung von Werten. Der Staat könne Toleranz und eine diskriminierungsfreie Gesellschaft nicht verordnen, sondern sei auf die Mitwirkung der Religionsgemeinschaften angewiesen. Die Kirchen seien “ein unschätzbarer Partner”, weil sich Christen nicht mit einfachen Maßstäben für Toleranz zufrieden gäben: “Sie legen die Messlatte hoch. So prägen sie Überzeugungen und Werte, die für die Zukunft tragfähig sind”, sagte die Muslimin vor rund 800 Besuchern. (idea)

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