(“Adventisten heute”-Aktuell, 12.10.2012) Vom 11. bis 17. Oktober 2012 tagt der Exekutivausschuss der Generalkonferenz (Weltkirchenleitung) der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Silver Spring (Maryland, USA). Über 350 Führungskräfte vertreten die Regionalleitungen (“Unionen” bzw. “Verbände”) der weltweit ca. 17 Millionen Siebenten-Tags-Adventisten.
Auf der Agenda steht in dieser Jahressitzung u. a. das Gespräch über die Ordination von Frauen zum Pastorendienst. Daher betitelt der Adventistische Nachrichtendienst der Generalkonferenz (ANN) seine Meldung: “Agenda der Jahressitzung: die Antwort der Kirche auf die einseitigen (unilateralen) Maßnahmen von zwei Unionen”. Mit den zwei Unionen sind die amerikanischen Columbia und Pacific Unions gemeint, deren Delegierte am 29. Juli bzw. am 19. August 2012 mehrheitlich beschlossen haben, die Ordination zum Pastorendienst unabhängig vom Geschlecht zu erlauben. Warum von nur zwei Unionen die Rede ist, darüber wird nichts gesagt: Bereits am 23. April 2012 hatte die Delegiertenversammlung der Freikirche in Nord- und Ostdeutschland (NDV) in Geseke bei Paderborn beschlossen, die Ordination von Frauen zum Pastorenamt im Bereich des NDV zuzulassen.
Weitere Punkte auf der Agenda sind:
- Berichte über die weltweite Aktion zur Verbreitung des Buches “Der große Kampf” von Ellen G. White sowie über die Initiative “Erweckt durch Sein Wort”.
- Bericht über die vor vier Wochen eingesetzte Kommission zum Studium der Ordination (siehe hier ).
- Anpassung des Anteils am Zehnten, der von der Nordamerikanischen Division an die Generalkonferenz abgeführt wird. Vorgesehen ist eine Reduzierung von derzeit acht auf sechs Prozent bis zum Jahr 2020 (die restlichen 12 Divisionen führen jeweils zwei Prozent ihrer Zehnteneinnahmen an die Generalkonferenz ab).
- Namensänderung der Euro-Afrika-Division, da nach einer Umstrukturierung keine afrikanischen Länder mehr zur europäischen Abteilung mit Sitz in Bern gehören.
- Redaktionelle Bearbeitung der zwei Stellungnahmen der Weltkirchenleitung zum Thema Homosexualität.
Die Jahressitzung beginnt mit einer geistlichen Einstimmung – einschließlich der Sabbatpredigt von Generalkonferenz-Präsidenten Ted Wilson, die über HOPE Channel übertragen wird -, die Geschäftssitzungen selbst starten am Sonntag. Myron Iseminger, einer der Hilfssekretäre bei der Generalkonferenz, bedankte sich im Voraus für die Fürbitte der Gemeindeglieder weltweit, damit der Heilige Geist spürbar während der Arbeitssitzungen wirken kann. “Es ist sehr ermutigend zu sehen, wie Leiter aus den verschiedensten Kulturkreisen engagiert aber friedlich ihre Sicht der Dinge darlegen und anschließend miteinander beten”, meinte er.
Nach adventistischem Verständnis liegt die höchste Autorität für die kirchliche Administration bei der Vollversammlung der Generalkonferenz, die alle fünf Jahre stattfindet (zuletzt 2010 in Atlanta, USA). In der Zeit zwischen den Vollversammlungen ist es der Exekutivausschuss der Generalkonferenz (siehe Gemeindeordnung 2012 , S. 39-40) . (edp)