(“Adventisten heute”-Aktuell, 23.10.2015) In einer Feierstunde am 11. Oktober erhielten 38 Absolventen der Theologischen Hochschule der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Friedensau bei Magdeburg die Urkunden über die ihnen verliehenen akademischen Grade. In der Festansprache rief der Principal (Rektor) des adventistischen Newbold College in Bracknell (westlich von London), Dr. John Baildam, die Absolventen auf, für andere da zu sein.
Baildam betonte, dass die Friedensauer Hochschule sich zwar als “theologisch” bezeichne, aber nicht nur Theologen, sondern im Fachbereich “Christliches Sozialwesen” auch Studierende für soziale Berufe ausbilde. Wobei auch Theologen in ihrer Tätigkeit für den Menschen da sein sollten. Er erinnerte daran, dass in Friedensau Studierende aus über 30 Ländern eingeschrieben seien. Das lasse eine große kulturelle Vielfalt erkennen.
Sich schützend vor Minderheiten stellen
Gerade Christen sollten sich, so Baildam, gegen Ausländerfeindlichkeit wehren und helfen, kulturelle Missverständnisse aufzuklären. Sie könnten sich keine Vorurteile gegen andere leisten, nur weil sie anders seien: anders durch eine andere Hautfarbe, Sprache und Kultur sowie durch einen anderen Gott oder ein anderes Verhalten. Niemand sollte sich über den andern erheben, sondern den andern höher achten als sich selbst, wie schon der Apostel Paulus in seinem Philipperbrief schreibt.
“Wir dürfen nie vergessen, dass wir nicht immer Recht haben”, gab Baildam zu bedenken. Deshalb gelte es, Verständnis gegenüber jenen zu zeigen, die andersartig oder auch anderer Meinung seien. Fanatiker, die an ihrem Glauben derart festhielten, dass sie Andersgläubige nicht tolerierten, handelten nicht menschlich. Doch Christen müssten in ihrem Land durch Menschlichkeit auffallen. Sie sollten am gesellschaftlichen Leben teilnehmen und sich schützend vor Minderheiten stellen.
Bachelor- und Mastergrade verliehen
Insgesamt wurden 38 Studierende aus neun Ländern in den Bereichen Theologie und Sozialwesen mit einem Bachelor (B.A.) oder Master (M.A.) graduiert. Dr. Stefan Höschele, Dekan des Fachbereichs Theologie, übergab Urkunden an zwei B.A. und sieben M.A. in Theologie sowie an vier Master of Theological Studies (M.T.S.). Letztere stammen aus Kenia, Tansania und Nigeria. Dr. Horst Rolly, Dekan des Fachbereichs Christliches Sozialwesen, übergab Diplome an neun B.A. in Soziale Arbeit und vier B.A. in Gesundheits- und Pflegewissenschaften. M.A. erhielten zwei Graduierte in Counseling (Beratung), eine in Musiktherapie, drei in Sozial- und Gesundheitsmanagement sowie sechs in International Social Sciences. Von den letztgenannten Absolventen stammt nur einer aus Deutschland, die anderen kommen aus Äthiopien, Kenia, der Republik Moldau und Tansania. (APD)