Einer der führenden Musiker und Liedermacher der evangelikalen Hillsong-Kirche in Australien, Marty Sampson (Sydney), steckt offenbar in einer tiefen Glaubenskrise. Der 40-Jährige bekannte zunächst im sozialen Netzwerk Instagram, dass er seinen Glauben verloren habe. Der Eintrag wurde inzwischen gelöscht, kann auf Bildschirmaufnahmen aber weiter gefunden werden. Sampson nannte zahlreiche Gründe für diesen Schritt. Sie wurden von der Online-Zeitung „Christian Post“ (Washington) kritisch kommentiert. Wie die Plattform daraufhin berichtete, hat sich Sampson bei ihr gemeldet und klargestellt, dass er seinen christlichen Glauben „nicht widerrufen“ habe. Dieser stehe aber auf „extrem wackeligem Boden“. Zusammen mit Darlene Zschech und Reuben Morgan hat er die musikalische Leitung der Kirche inne. Von ihm stammen unter anderem die Lieder „Carry Me“ (Trage mich), „Better Than Life“ (Besser als das Leben) und „King of Majesty“ (König der Majestät).
Sampson: Viele Pastoren haben ihren Glauben verloren
In seinem Beitrag auf Instagram schrieb Sampson, dass viele Pastoren ihren Glauben verloren hätten, aber niemand darüber rede. Zudem passierten nur wenige Wunder. Ebenso spreche keiner über die Widersprüche in der Bibel. Ein Gott der Liebe könne nicht vier Milliarden Nichtchristen in die Hölle schicken. „Das ist nichts für mich“, so Sampson. Er suche nun nach echten Wahrheiten. Für ihn sei das Christentum nur eine von vielen Religionen: „Ich könnte weitermachen. Aber ich will nicht mehr.“ Die Hillsong-Kirche nahm zu den Äußerungen nicht Stellung. Die Freikirche entstand 1983 in der australischen Stadt Sydney, wo sie heute über 31.000 Mitglieder hat. Tochtergemeinden gibt es unter anderem in London, Paris, New York, Moskau, Berlin, Düsseldorf, Konstanz und München. Sie ist weltweit durch ihre Anbetungs- und Lobpreismusik bekannt.