Die Evangelisch-Lutherische Kirchgemeinde Großröhrsdorf-Kleinröhrsdorf (bei Bautzen) hat einen Architektenwettbewerb für den Neubau ihrer Stadtkirche gestartet. Sie war im August 2023 durch Brandstiftung bis auf die Grundmauern zerstört worden. An dem sogenannten „einphasigen interdisziplinären Realisierungswettbewerb“ nehmen laut Kirchgemeinde 15 ausgewählte Büros teil – unter anderem aus Dresden, Berlin, Nürnberg, Regensburg und München. Sie wurden aus einer Bewerberliste mit 25 Architekturbüros vom sächsischen Landeskirchenamt und dem Kirchenvorstand anhand von Referenzen und Empfehlungen ausgewählt.
Kirchturm als Identitätsstifter
Die Architektenbüros sollen bis zum 30. Januar 2026 ihre Entwürfe einreichen. Gefordert sind demnach Lageplan, Grundrisse, Perspektivpläne, ein Freiraumkonzept, Angaben zur Nutzungsverteilung, zur Fassadengestaltung, zur sakralen Ausgestaltung sowie ein Modell im Maßstab 1:200. Besonderes Augenmerk gilt dem Kirchturm, der „als Teil des Stadtbildes und als weit sichtbare Landmarke in Höhe und Silhouette mit einer Kirchturmuhr“ wiederhergestellt werden soll. Er habe „identitätsstiftende Wirkung für die Einwohner von Großröhrsdorf“, heißt es in der Aufgabenstellung für die Architekten. Die Kirchgemeinde wünsche sich zudem ein neues Geläut mit möglichst vier Glocken.
Preisgericht fällt im März Entscheidung
Das Preisgericht, das als unabhängiger Berater der Kirchgemeinde fungiert, wurde den Angaben zufolge im August 2025 vom Kirchenvorstand bestätigt. Es bestehe aus 17 Preisrichtern – darunter Architekten und Bauingenieure – sowie neun Beratern, darunter Mitglieder der Kirchgemeinde, der Bürgermeister und Fachleute aus dem Regionalkirchenamt. Nach einer Vorprüfung der eingegangenen Arbeiten soll am 10. und 11. März 2026 eine Entscheidung gefällt werden. Anschließend erfolge die Bekanntgabe des 1., 2. und 3. Preisträgers. Ab Mitte März sollen alle Entwürfe öffentlich ausgestellt werden. Seit dem Brand engagiert sich die Kirchgemeinde mit großem Einsatz für den Wiederaufbau ihrer Kirche. Sie hat bisher über 545.000 Euro an Spenden dafür erhalten (Stand 29. Oktober).
