(“Adventisten heute”-Aktuell, 17.7.2015) Während der 60. Generalkonferenz-Vollversammlung (Weltsynode) der Siebenten-Tags-Adventisten wurde am 8. Juli in San Antonio der Vorschlag abgelehnt, dass die überregionalen Kirchenleitungen (Divisionen) entscheiden dürfen, ob ihn ihrem jeweiligen Gebiet Frauen als Pastorinnen ordiniert werden oder nicht.
Dieser Beschluss hat vor allem in Nordamerika, Europa und Australien Enttäuschung hervorgerufen und war Anlass für verschiedene Stellungnahmen. Eine Privatinitiative hat Kirsi Müller (Adventgemeinde Esslingen) mit der Unterstützung einiger Freunden gestartet: eine Online-Unterschriftensammlung zur Ermutigung der Pastorinnen. Wie die ausgebildete Theologin schreibt, verfolge sie damit keine kirchenpolitischen Absichten, vielmehr sei das Ziel dieser Aktion, “ein Zeichen der Sympathie, des Mitgefühls, der Ermutigung und Unterstützung für unsere Pastorinnen zu setzen”.
Im Internet kann jeder – namentlich oder anonym – einen Offenen Brief der Ermutigung mitunterzeichnen (Link unten). Darin heißt es u. a.: “Umso mehr ist es uns daher ein Anliegen, Euch zu versichern, dass wir davon überzeugt sind, dass Gott Euch zu Eurem Dienst berufen hat und schätzen Euren Dienst als gleichwertig mit dem Eurer männlichen Kollegen. Wir sind froh, dass es euch gibt und möchten euch für die aufopferungsvolle Arbeit, die Ihr für Ihn und die Gemeinde leistet, danken. Vielen Dank, dass Ihr euch so sehr für die Adventgemeinde einsetzt.”
In knapp fünf Tagen haben sich bisher 470 Personen (Stand 17.7.2015, 13 Uhr) an dieser Aktion beteiligt, einige davon auch mit persönlichen Worten (keine Diskussionsbeiträge!), und zwar nicht nur aus den drei deutschsprachigen Ländern, sondern aus der ganzen Welt. Ein Kommentar lautet: “Jede Frau, die in der bewussten Abhängigkeit von Gott im vollzeitlichen Evangeliumsdienst steht und für die Gemeinde und vor allem auch für die Menschen in der Welt den Ruf von Christus durch Wort und Tat treu weitergibt, ist ein Zeugnis, das stärker ist als alle menschliche Zustimmung. Jede Frau, die das ohne die rechtmäßige Anerkennung dennoch tut, ist mir eine besondere Ermutigung im Glauben, denn sie bezeugt damit noch mehr als alle ordinierten Männer, dass sie es in aller Demut allein um Christi Willen tut. Gott sei Dank für alle diese Frauen!” (edp)