(“Adventisten heute”-Aktuell, 5.9.2014) Der US-amerikanische Neurochirurg Ben Carson erwägt, sich für die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner zu bewerben. Der 62 Jahre alte Siebenten-Tags-Adventist hatte im vorigen Jahr großes Aufsehen erregt, als er beim Nationalen Gebetsfrühstück in Washington unter anderem die Gesundheitspolitik von Präsident Barack Obama kritisierte. Außerdem sprach er sich für größere Bildungsanstrengungen aus und wandte sich gegen politische Korrektheit sowie Denkverbote.
Platz 1 auf der Bestsellerliste
Inzwischen hat sein Buch “Eine Nation – Was wir alle tun können, um Amerikas Zukunft zu retten” den ersten Platz auf der Bestsellerliste der Zeitung “New York Times” erklommen. Zum Vergleich: Die frühere Außenministerin Hilary Clinton (66), die möglicherweise für die Demokraten kandidieren wird, erreichte mit ihrem Buch “Entscheidungen” den sechsten Platz. Die nächste Präsidentschaftswahl, bei der Obama nach zwei Amtsperioden nicht mehr antreten kann, findet am 8. November 2016 statt.
Entscheidung im November
Bereits am 4. November dieses Jahres kommt es zu den Halbzeitwahlen, bei denen ein Drittel der Senatoren und das gesamte Repräsentantenhaus gewählt werden. Carson will diesen Termin abwarten, bevor er eine Entscheidung über seine Bewerbung trifft. Er sei in seinem Leben oft Wege geführt worden, die er nicht geplant habe. Er wolle ein Instrument sein, um “dieses Land wiederherzustellen”, sagte Carson dem Fernsehsender Fox.
Weisheit ist wichtiger als politische Erfahrung
Zu den Haupteinwänden gegen seine Kandidatur zählt seine mangelnde politische Erfahrung. Doch dazu könne er Berater um sich scharen, meint Carson. Für wichtiger halte er Weisheit und das Verständnis für Fakten und ihre Nutzung. Auch in seinem ärztlichen Dienst habe er komplexe Operationen mit relativ wenig Erfahrung angehen müssen und dafür ein zuverlässiges Team zusammengestellt.
In Deutschland wurde Carson unter anderem durch seine Trennung der am Kopf zusammengewachsenen Mädchen Lea und Tabea Block aus Lemgo (Ostwestfalen-Lippe) vor zehn Jahren bekannt. Tabea starb nach der 30-stündigen Operation; Lea lebt mit ihrer Familie in Deutschland. (idea)