(“Adventisten heute”-Aktuell, 27.6.2010) Deutscher Pastor wird eingeladen, eine Verkündigung während der Generalkonferenz-Vollversammlung zu halten – dieses seltene Vorrecht hatte Dennis Meier, Pastor der Adventgemeinde Hamburg-Grindelberg. Am ersten Sabbat der zehntägigen Versammlung im Georgia Dom von Atlanta durfte er die Abendandacht (30 Minuten) halten.
Das Thema, das ihm vom Organisationskomitee gestellt worden war, lautete: “An die Fülle der Gnade Gottes glauben”, Ausgangstext war Hebräer 11,6. In drei Punkten entfaltete Dennis Meier seine Gedanken dazu: 1) Wir alle wollen Gott gefallen; 2) Gott zu gefallen, ist kein Selbstzweck. Gemeinschaft schon; 3) Gottes Belohnung besteht darin, uns Gnade dort zu zeigen, wo wir sie nicht wähnen.
“Gott gefallen zu wollen ist nicht schlecht”
“Auch wir als Adventisten versuchen – genauso wie alle anderen religiösen Menschen auch -, Gott zu gefallen”, sagte er. “Gott gefallen zu wollen ist eine natürliche menschliche Sehnsucht. Es ist daran nichts Schlechtes.” Das Problem liege darin, zu wissen, was Gott wirklich gefällt. Viele Auseinandersetzungen im Bereich der persönlichen Ethik, aber auch die meisten Grabenkämpfe in unseren Gemeinden und zwischen kirchlichen und theologischen Flügeln unserer Freikirche würden sich genau um diese Frage drehen, meinte Meier.
Ohne Glauben ist alles nichts!
Ausgehend von den Beispielen Abel und Henoch führte er weiter aus: “Abel hatte das bessere Opfer und durch Glauben wurde Henoch entrückt. Aber eben nicht, weil der eine ein Märtyrer und der andere ein Heiliger war, sondern durch Glauben, durch den Glauben an die Fülle der Gnade Gottes. Glaube daran, dass – wie sehr auch der Märtyrer leiden und wie entschlossen der Heilige seinen Weg mit Gott gehen wird – die unabdingbare Bedingung Gott zu gefallen, der Glaube an seine Gnade ist.”
Worin besteht die Belohnung?
Von Natur aus sind wir gegenüber der Gnade Gottes blind, darum bestehe die Belohnung meistens darin, dass wir Gnade überhaupt wahrnehmen. Darum spreche der Text (Hebräer 11,6) von denen, die Gott ernsthaft suchen.
“Wenn wir die Gnade verkündigen wollen, dann müssen wir Gott darum bitten, uns die Augen zu öffnen, sie auch wirklich zu sehen. Das ist die größte Belohnung und auch gleichzeitig die größte Herausforderung für eine Gemeinde, deren Mission die Verkündigung der Gnade Gottes ist”, so lauteten die Schlussworte dieser Andacht, mit der ein besonderer Sabbat zu Ende ging.
Es war immer wieder zu spüren: Mit seiner erfrischenden Art und den vielen Beispielen aus dem Leben erreichte Dennis Meier nicht nur den Verstand sondern auch die Herzen der Zuhörer. An diesem Tag waren im Georgia Dome etwa 40.000 Personen anwesend. Der Text der Andacht kann unten heruntergeladen werden. Etwas gekürzt ist er in der zweiten Sonderausgabe von “Adventist Review” zur Generalkonferenz-Vollversammlung (“GC Bulletin 2” vom 27.6.2010) erschienen.
Dennis Meier ist 44 Jahre alt, verheiratet und hat eine neunjährige Tochter und einen siebenjährigen Sohn. Sein BA in Theologie machte er im Helderberg College (Südafrika), in der Theologischen Hochschule Friedensau graduierte er als Diplom-Theologe. Außerdem hat er eine Ausbildung in Landwirtschaft gemacht. (edp)
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Redemanuskript, Englisch und Deutsch (unbearbeitet; PDF)
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