Die Deutschen haben sich im „Pandemiejahr“ 2020 sehr spendenfreudig gezeigt. Sie gaben 5,4 Milliarden Euro für gemeinnützige Organisationen und Kirchen. Das ist das Ergebnis einer GfK-Studie, die jährlich im Auftrag des Deutschen Spendenrates (Berlin) durchgeführt wird. Das Aufkommen war demnach das zweitbeste der vergangenen 15 Jahre. Im Vergleich zu 2019 stieg das Spendenniveau um 5,1 Prozent. Die höchsten Steigerungsraten habe es in den Monaten gegeben, in denen strengere Corona-Beschränkungen (Lockdown) eingeführt wurden, erklärte der Spendenrat in einer Pressemitteilung. So habe das Spendenniveau im März um 13 Prozent und im November um sieben Prozent höher gelegen als in den Vergleichsmonaten des Vorjahres.
Im traditionell spendenreichsten Monat Dezember hätten die Spendeneinnahmen sogar um 18 Prozent höher gelegen als 2019. Dabei habe sich aber der Trend fortgesetzt, dass weniger Menschen spendeten. 2020 hätten 19 Millionen Bundesbürger (28,5 Prozent der Bevölkerung) Geld an Kirchen und gemeinnützige Organisationen gegeben. Im Vorjahr waren es noch rund 19,5 Millionen.
Anteil evangelischer Organisationen gesunken
Christliche Organisationen konnten von dem Zuwachs nur leicht profitieren. So sei ihr Anteil am Gesamtvolumen um 0,5 Prozent auf 23,4 Prozent gestiegen. Dabei sank der Anteil evangelischer Organisationen aber um 0,5 Prozent, während katholische Organisationen um ein Prozent zulegten. Die „Top 25“ der nicht konfessionell gebundenen Organisationen kamen auf einen Anteil von 27,5 Prozent Gesamtspendeneinnahmen (2019: 30,1 Prozent) und konnten damit die Steigerung der vergangenen Jahre nicht fortsetzen. Der Deutsche Spendenrat ist ein gemeinnütziger Dachverband von 65 Organisationen. Darunter sind die von Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel, Bibel TV, das Christliche Jugenddorfwerk Deutschlands, die Heilsarmee, die Hilfsaktion Märtyrerkirche sowie die Hilfswerke Compassion (Mitgefühl) und World Vision Deutschland.