Viele Kirchen in der Schweiz haben sich vereint, um am Samstag, 16. September, vor dem Eidgenössischen Bettag, in Bern öffentlich den christlichen Glauben zu bekennen und für die Bevölkerung und die Regierung im Gebet einzustehen. Zum Anlass „Ein Gebet voraus” sind Christen aller Landesteile und Denominationen eingeladen. Gemeinsam werden Dankeskarten für die Parlamentarier und Parlamentarierinnen sowie den Bundesrat unterschrieben.
Zum dritten Mal auf der Grossen Schanze
In stürmischen und ungewissen Zeiten sei es wichtig, dass Christinnen und Christen gemeinsam im Gebet einstehen würden, schreibt die Schweizerische Evangelische Allianz (SEA.RES) in einer Medienmitteilung. Der Anlass „Ein Gebet voraus” wird zum dritten Mal auf der Grossen Schanze in Bern durchgeführt. Die Christen wollen den teilnehmenden Räten sowie der Landesregierung mit drei großen Karten ihren Dank aussprechen und für sie beten. Mit dem öffentlichen Gebet in Bern wollten Christinnen und Christen auch ausdrücken, dass sie Verantwortung für die Schweiz mittragen würden.
Patronat und Trägerschaft
Der Anlass am 16. September in Bern beginnt um 10.15 Uhr und dauert bis 12.15 Uhr. Gemeinsame Veranstalter sind die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in der Schweiz (AGCK, Patronat) sowie Freikirchen Schweiz (VFG, Patronat). Zur Trägerschaft des Events gehören der Evangelische Kirchenbund (SEK), die Bischofskonferenz (SBK), die Evangelische Allianz (SEA.RES), die Christkatholische Kirche, in Zusammenarbeit mit der überkonfessionellen Organisation „Gebet für die Schweiz”. Medienvertreter sind laut SEA herzlich zum Besuch der Veranstaltung eingeladen.
Wachsendes Vertrauen unter Christen
Mit diesem gemeinsamen Gebetsanlass sei über die Jahre das Vertrauen zwischen den Landeskirchen und den Freikirchen gewachsen, sagte Christiane Faschon, abtretende Generalsekretärin der AGCK.CH.
„Der Gebetsanlass lädt zum Innehalten, Danken, Bitten und Erkennen der eigenen Fehlerhaftigkeit ein. Der Bezug zu Jesus Christus, welcher unser Land stark geprägt hat, weicht zunehmend der Neutralität. Uns geht es nicht um eine Engführung und moralische Gebote, sondern um das Bewusstsein, dass wir Menschen auf Gottes Segen angewiesen sind” sagte Pfarrer Christian Meier, Mediensprecher und einer der Visionsträger des Anlasses.
Kollekte für Projekte von AGiK und Caritas
Durch eine Kollekte am Anlass werden laut SEA zwei karitative Projekte unterstützt. In der Schweiz leben demnach rund 630.000 Personen (8.1 Prozent der Bevölkerung) in einem Haushalt mit mehreren Zahlungsrückständen. Überschuldung ziehe häufig schwerwiegende Folgen nach sich: Gesundheitliche Probleme, Spannungen in der Familie oder unter Umständen Jobverlust. Mit dem ersten Kollektenprojekt, das mit einem Teil der Spenden unterstützt werden soll, bekämpft Caritas Überschuldung durch Prävention, Information und Beratung. Das zweite Kollektenprojekt kommt der Arbeitsgemeinschaft Interculturel (AGiK) des Réseau und der Schweizerischen Evangelischen Allianz SEA zugut. Die AGiK bietet in Bern ein Coaching für freiwillige Begleitpersonen von Migranten an. Weiter stellt die AGiK auf ihrer Webseite eine hilfreiche Suchplattform mit Kontaktadressen zu internationalen Kirchgemeinden und Hauskreisen zur Verfügung.