(“Adventisten heute”-Aktuell, 19.2.2016) Am 11. Februar hat sich die vor fünf Wochen gegründete “Allianz für Weltoffenheit, Solidarität, Demokratie und Rechtsstaat – gegen Intoleranz, Menschenfeindlichkeit und Gewalt” in Berlin vorgestellt. Das breite gesellschaftliche Bündnis aus zehn Allianzpartnern rief vor dem Hintergrund der Flüchtlingsthematik dazu auf, demokratische Grundwerte und gesellschaftlichen Zusammenhalt zu wahren. Mit dem Aufruf “Die Würde des Menschen ist unantastbar” soll Hass und Intoleranz entschieden entgegengetreten werden. Im Aufruf heißt es wörtlich: “Wir rufen dazu auf, die Flüchtlings- und Einwanderungsdebatte sachlich und lösungsorientiert zu führen”, “menschenfeindlichen Äußerungen und Handlungen, gleich woher sie kommen und gegen welche Gruppe sie sich richten, entgegenzutreten” und “rechtsextreme, menschenverachtende Angriffe […] strafrechtlich konsequent zu verfolgen.” Gerade in Krisenzeiten dürften die rechtsstaatlichen, sozialen und humanitären Errungenschaften unserer Gesellschaft nicht aufgegeben werden. Der Aufruf schließt mit den Worten: “Deshalb engagieren wir uns mit vereinten Kräften für Weltoffenheit, Solidarität, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in Deutschland und Europa.”
Die EKD, der DGB und weitere Bündnisse an einem Tisch
Zu dem breiten zivilgesellschaftlichen Bündnis gehören die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, die Deutsche Bischofskonferenz, der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB), der Zentralrat der Juden in Deutschland, der Deutsche Kulturrat, der Koordinationsrat der Muslime, der Deutsche Naturschutzring, der Deutsche Olympische Sportbund sowie die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege. “Eine so große Allianz hat es meines Wissens im zivilgesellschaftlichen Rahmen noch nicht gegeben”, sagte der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, bei der Vorstellung in Berlin. Auch der DGB-Vorsitzende, Reiner Hoffmann, sprach von einem “der größten zivilgesellschaftlichen Bündnisse, das wir bislang in Deutschland gesehen haben”. Die Selbstverpflichtung der Allianzpartner beinhalte auch, in diesem Sinne in die einzelnen Organisationen hineinzuwirken. Der Ratsvorsitzende der EKD, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, sagte: “Ich erhoffe mir von der Allianz eine Stärkung des sozialen Grundkonsenses in unserer Gesellschaft.” “Wer mit Worten oder Taten zur Ausgrenzung und Herabsetzung von Migranten beiträgt, kann sich nicht auf das Christentum berufen”, stellte der Berliner Erzbischof Heiner Koch (Deutsche Bischofskonferenz) klar.
Adventistisches Aktionsbündnis “Gemeinsam für Flüchtlinge”
Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland hat 2015 eine gemeinsame Initiative für ehrenamtliche Projektarbeit mit politisch Verfolgten und Kriegsflüchtlingen ins Leben gerufen. Partner sind die adventistischen Organisationen ADRA Deutschland e.V., Advent-Wohlfahrtswerk e.V. (AWW) und die Theologische Hochschule Friedensau. Ziel ist es, auf kommunaler Ebene adventistische Kirchengemeinden und Helferkreise dabei zu unterstützen, in verschiedenen Initiativen und Projekten für Flüchtlinge mitzuarbeiten – wo es sinnvoll erscheint, in Kooperation mit anderen Organisationen und Partnern in den Netzwerken der Flüchtlingshilfe. Nach Angaben von Pastor Michael Götz, Leiter der AWW-Landesstelle in Berlin-Mitteldeutschland, gibt es allein auf dem Gebiet der Bundesländer Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen inzwischen 25 Initiativen und Projekte der Hilfe für Flüchtlinge vor Ort. (APD/nsp)
- Weitere Informationen: www.allianz-fuer-weltoffenheit.de