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Shell-Jugendstudie: Jeder vierte junge Protestant findet den Glauben an Gott wichtig

Die Botschaft der Jugend an ältere Generationen sei: „Wir bleiben zuversichtlich, aber hört auf uns, und achtet jetzt auf unsere Zukunft!“ (Foto: Screenshot www.shell.de/ueber-uns/shell-jugendstudie/stimmen-der-jugendlichen.html)

Der Glaube an Gott spielt für die meisten jungen Protestanten nur eine untergeordnete Rolle. Das geht aus der 18. Shell-Jugendstudie hervor, die am 15. Oktober in Berlin vorgestellt wurde. Dafür wurden 2.572 Jugendliche im Alter zwischen 12 und 25 Jahren repräsentativ befragt. Demnach betrachtet jeder vierte protestantische Jugendliche (24 Prozent) seinen Glauben an Gott als wichtig. Bei der letzten Studie, 2015, war es noch jeder Dritte (32 Prozent). Etwas höher liegt die Zustimmung bei den katholischen Jugendlichen. Hier gaben 39 Prozent an, dass ihnen der Glaube wichtig ist. Im Gegensatz dazu betrachten fast drei Viertel der 12- bis 25-jährigen Muslime (73 Prozent) den Glauben als eine wichtige Leitlinie im Leben. Während nur 18 Prozent der katholischen und 13 Prozent der evangelischen Jugendlichen mindestens einmal pro Woche beten, tut das unter den muslimischen die Mehrheit (60 Prozent). Unabhängig davon, ob sie konfessionell gebunden sind oder nicht, sehen Jugendliche die Institution Kirche positiv. 79 Prozent der Evangelischen, 75 Prozent der Katholiken und 45 Prozent der Konfessionslosen finden es demnach gut, dass es die Kirche gibt.

Was Jugendlichen Angst macht

Ein großer Unterschied zu den vergangenen Studien zeigt sich im stark angestiegenen Interesse der Jugendlichen an den Themen Umwelt und Klima. So nennen fast drei von vier Jugendlichen (71 Prozent) die Umweltverschmutzung als Hauptproblem, das ihnen Angst macht. Gleich danach folgen die Angst vor Terroranschlägen (66 Prozent), dem Klimawandel (65 Prozent) sowie wachsender Feindlichkeit zwischen Menschen mit unterschiedlichen Meinungen (56 Prozent). Die wirtschaftliche Lage mit steigender Armut, die Jugendliche 2010 noch schwerpunktmäßig bewegte, wird hingegen nur noch von 52 Prozent benannt.

Auch rechtspopulistische Aussagen finden Zustimmung

Den Forschern zufolge gibt es neben Weltoffenheit auch eine Neigung zu populistischen Meinungen. So findet es die Mehrheit (57 Prozent) gut, dass Deutschland viele Flüchtlinge aufgenommen hat. Gleichzeitig stimmen aber mehr als zwei Drittel (68 Prozent) von ihnen der Aussage zu, dass man nichts Negatives über Ausländer sagen darf, „ohne gleich als Rassist beschimpft zu werden“. Etwa jeder Zweite (53 Prozent) bejaht den Satz „Die Regierung verschweigt der Bevölkerung die Wahrheit“. Die Nähe zu populistischen Aussagen sinkt mit steigender Bildung. 77 Prozent der Jugendlichen sind mit der Demokratie, so wie sie in Deutschland besteht, eher oder sehr zufrieden.

Soziologe: Umwelt- und Klimabewusstsein nimmt zu

Einer der Autoren der Studie, der Soziologe Prof. Mathias Albert (Bielefeld), betonte das zunehmende Umwelt- und Klimabewusstsein der 12- bis 25-Jährigen. Demnach hätten viele Jugendliche bereits im Jahr 2015 ein größeres Engagement für politische und gesellschaftliche Themen gezeigt, das sie inzwischen noch verstärkten. „Obwohl die Jugendlichen optimistisch in ihre persönliche und die gesellschaftliche Zukunft blicken, sehen sie doch, dass es Zeit ist zu handeln“, so Albert. Die Botschaft der Jugend an ältere Generationen sei: „Wir bleiben zuversichtlich, aber hört auf uns, und achtet jetzt auf unsere Zukunft!“

Bundesfamilienministerin: Beteiligung als Teil der Wertegrundlage

Laut der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Franziska Giffey (SPD), wissen junge Menschen, dass Entscheidungen von heute Einfluss auf die Zukunft haben und wollen daran auch beteiligt sein. Viele von ihnen setzten dabei auf die Demokratie, eine offene Gesellschaft und ein geeintes Europa. „Dieses Vertrauen dürfen wir nicht verspielen“, so Giffey. Es gehe nur gemeinsam mit den Jugendlichen. „Beteiligung ist deshalb, neben Schutz und Förderung, Teil unserer Wertegrundlage, um die Rechte von Kindern und jungen Menschen ins Grundgesetz zu bringen.“ Die Shell Jugendstudie untersucht seit 1953, wie und mit welchen Einstellungen junge Menschen in Deutschland ihr Leben meistern.


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