(“Adventisten heute”-Aktuell, 29.1.2012) Pastoren sollten sich den evangelischen Theologen und Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer (1906-1945) zum Vorbild nehmen, wenn sie Anregungen für ein glaubwürdiges Christsein suchen. Das empfahl Pastor Bill Hybels während des Willow-Creek-Kongresses am 27. Januar in Stuttgart. Bei Bonhoeffer könnten Gemeindeführungskräfte lernen, im Vertrauen auf Gottes Wegweisung ihrer Berufung bis zum bitteren Ende treu zu bleiben, sagte Hybels. Er führte ein Podiumsgespräch mit dem Autor der Biografie “Bonhoeffer: Pastor, Agent, Märtyrer und Prophet”, Eric Metaxas (New York).
Metaxas wandte sich dagegen, Bonhoeffer als liberalen Theologen darzustellen: “Je mehr ich nachforschte, desto mehr kam ich zu dem Ergebnis, dass diese Annahme Nonsens ist.” Bonhoeffer habe die Bibel schon während seines Studiums anders verstanden als viele seiner Kommilitonen: “Für ihn war sie lebendig, sie spricht zu den Menschen. Er war einer der wenigen an der Fakultät, die ihre Stimme gegen die liberale Theologie erhoben haben.”
Die Bonhoeffer-Biografie, im Hänssler-Verlag erschienen, sei deswegen so umfangreich geworden (752 Seiten), weil ihm die Familiengeschichte Bonhoeffers fasziniert und er sie daher ausführlich behandelt habe, sagte Metaxas. Hybels nannte das Buch, das er mit Begeisterung gelesen habe, eine unverzichtbare Ermutigung für Gemeindeleiter, die ihrer Berufung konsequent folgen wollen. (idea/edp)