Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat die Einsetzung eines Bayerischen Ethikrates angekündigt. Zur Begründung erklärte der Politiker laut einer Mitteilung der Staatskanzlei: „Gerade in einer immer schnelleren Welt brauchen wir grundlegende Orientierung.“ Werte seien das Fundament einer Gesellschaft. Laut Söder werden Experten aus allen Gesellschaftsbereichen dem Ethikrat angehören und Empfehlungen für die Staatsregierung entwickeln. Söder: „Wir brauchen verlässliche Leitlinien für das Zusammenleben unserer Gesellschaft auch in der Zukunft.“ Vorsitzende des Gremiums wird dem Ministerpräsidenten zufolge die bisherige Regionalbischöfin für München und Oberbayern, Susanne Breit-Keßler, sein, die am 17. November in den Ruhestand verabschiedet wurde. Die Theologin, die keiner Partei angehört, hatte das Amt seit 2001 inne. Wie ein Sprecher der Staatskanzlei auf Anfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur idea sagte, befindet sich der Ethikrat derzeit im Aufbau. Er werde durch einen Beschluss des Ministerrates (Kabinett) eingesetzt. Ministerpräsident Söder sei es wichtig, dass das Gremium die gesamte Gesellschaft abbilde. Deshalb sollen dem Rat unter anderen Vertreter aus Justiz, Medizin, Theologie und Wirtschaft angehören. Wann das Gremium seine Arbeit aufnehme, werde noch festgelegt, so der Sprecher. Auf Bundesebene besteht seit 2008 der Deutsche Ethikrat. Vorsitzender ist der evangelische Theologieprofessor Peter Dabrock (Erlangen). Vorläufer war der 2001 von der Bundesregierung eingerichtete Nationale Ethikrat.