In wenigen Monaten plant der Bad Aiblinger Pastor Christian Lutsch seinen Kirchenbezirk zu verlassen und an einer Schule in Myanmar Englisch und Ethik zu unterrichten. Der Kirchenvorstand der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Bayern hat ihn dazu für ein Jahr freigestellt.
Von Myanmar fasziniert
Seit 2016 arbeitet Christian Lutsch im Kirchenbezirk Bad Aibling der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Es ist die erste Stelle für den 30-Jährigen, zu der die Kirchengemeinden Bad Aibling, Feldkirchen-Westerham und Rosenheim gehören. Anfang Juli wurde der musikalisch begabte Seelsorger zum weltweiten Dienst in seiner Freikirche eingesegnet. Schon mehrmals hat Lutsch das südostasiatische Land (ehemals Birma) mit Grenzen zu Indien, Bangladesch, China, Laos und Thailand besucht. Den Anstoß dazu gab sein Cousin, mit dem er 2014 erstmals für dreieinhalb Wochen an einer Schule unterrichtete. Das habe ihn so sehr geprägt, berichtet Lutsch im Gespräch mit APD, dass er ein halbes Jahr später noch einmal dorthin gereist sei. Insgesamt sei er jetzt schon sieben Mal dort gewesen.
Ein Jahr Engagement für 400 Schüler
Am „Upper Myanmar Adventist Seminary“ (UMAS) in Kalaymyo im Sagaing-Bezirk im Nordwesten des Landes werden etwa 400 Schüler von der Grundschule bis zum Abitur unterrichtet. Dort werde Lutsch das Jahr verbringen. „Mir macht der Unterricht mit den Kindern einfach Spaß, was wohl auch an den Schülern liegt“, so Lutsch. Auch das Oberbayerische Volksblatt berichtete über das Vorhaben.
Bessere Bildungschancen ermöglichen
In dem von Lutsch mit initiierten gemeinnützigen Verein „Arm of Help e.V.“ (Arm der Hilfe) engagiert sich der Theologe für bessere Bildungschancen von Kindern in Myanmar. Der Verein arbeitet mit dem ethischen Ziel, Menschen nach dem Vorbild Jesu vorurteilsfreie Zuwendung zu schenken. Persönliche Patenschaften ermöglichen bedürftigen Kindern in dem Land eine Ausbildung. 217 aus UMAS und zwei weiteren Schulen befinden sich derzeit in dem Patenschaftsprogramm des 90 Mitglieder zählenden Vereins. Durch Konzerte und den Verkauf eines Kalenders werden finanzielle Mittel generiert. Für den gebürtigen Hannoveraner Christian Lutsch, der sein Theologiestudium an der Theologischen Hochschule Friedensau bei Magdeburg mit einem Bachelor und Master abgeschlossen hat, ist die einjährige Auszeit sehr wichtig. Die Kinder wachsen und reifen zu sehen und in ihrer Entwicklung zu begleiten mache große Freude.