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Angriffe auf Kirchen haben um 20 Prozent zugenommen

Von: nicole Datum Beitrag: 30.05.2025 Kommentare: Keine Kommentare Tags: , , ,

Die Zahl der gegen Kirchen gerichteten Straftaten ist 2024 um rund 21 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Das geht aus der am 20. Mai veröffentlichten Statistik des Bundesinnenministeriums und des Bundeskriminalamts zur „Politisch motivierten Kriminalität“ hervor. Demnach kam es zu 111 dokumentierten Vorfällen (2023: 92). Wie aus der Antwort der vorherigen Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion zudem hervorgeht, wurden mit dem Unterthemenfeld „christenfeindlich“ im Jahr 2024 bis zum 10. Dezember insgesamt 228 Straftaten registriert, darunter ein vollendetes Tötungsdelikt, 14 Körperverletzungen und 52 Sachbeschädigungen. Dabei hatten von 107 Tatverdächtigen laut Bundesregierung 75 die deutsche Staatsangehörigkeit. Ob unter diesen 75 Personen auch solche mit zusätzlichen Staatsangehörigkeiten waren, wurde nicht angegeben. Sofern eine Person mehrere besaß, darunter die deutsche, wurde nach Angaben der damaligen Bundesregierung nur diese genannt.

Zahl der Übergriffe auf „Religiöse Repräsentanten“ um 23 Prozent gestiegen

Auch die Zahl der Angriffe auf Moscheen ist laut der Statistik von 70 auf 79 gestiegen (eine Zunahme von etwa 13 Prozent). Die Zahl der Übergriffe, die sich gegen Synagogen richteten, ist hingegen weitgehend konstant geblieben (2024: 41; 2023: 42). Auch die allgemein als Angriffe auf eine Religionsgemeinschaft erfassten Delikte haben um mehr als 11 Prozent zugenommen (2024: 799; 2023: 717). Die große Mehrzahl der erfassten Straftaten (7.504 Angriffe) richtete sich den Angaben zufolge jedoch gegen „religiöse Repräsentanten“. Ein Jahr zuvor waren noch 6.122 Fälle registriert worden. Das entspricht einem Anstieg um knapp 23 Prozent. Drei Viertel (74 Prozent), also 5.554 dieser Delikte, wurden außerdem zusätzlich als „antisemitisch“ und 1.679 Fälle (22 Prozent) als „islamfeindlich“ gewertet. Bei 280 dieser Angriffe handelt es sich laut Statistik um Gewaltdelikte, darunter 211 Körperverletzungen. Darüber hinaus wurden schwerpunktmäßig Volksverhetzungen (2024: 3.632; 2023: 3.555) registriert, gefolgt von Propagandadelikten (2024: 1.335; 2023: 618), Sachbeschädigungen (2024: 747; 2023: 444) und Beleidigungen (2024: 635; 2023: 503).

Mehrheit der Fälle als „rechts“ registriert, gefolgt von den „ausländischen Ideologien“

Die Mehrheit dieser Straftaten (56 Prozent) wurde dem Phänomenbereich „rechts“ zugeordnet, gefolgt von jenen, die „ausländischen Ideologien“ angerechnet wurden (24 Prozent). Von den 280 Gewaltdelikten wurden 132 (etwa 47 Prozent) auf das rechte Spektrum und 91 (knapp 33 Prozent) auf ausländische Ideologien zurückgeführt. In diesem Zusammenhang hat laut der Statistik die Zahl der diesem Phänomenbereich zugeordneten Straftaten seit 2023 deutlich stärker zugenommen (2023: 1.007; das entspricht einem Anstieg um 81 Prozent) als die mit dem Stichwort „rechts“ markierten Fälle (2023: 3.992; ein Anstieg von rund fünf Prozent). Das gilt auch für die Gewaltdelikte, von denen die als „rechts“ registrierten Fälle auf einem hohen Niveau geblieben sind (2023: 126), während die Zahl der den ausländischen Ideologien zugeordneten Übergriffe um etwa 63 Prozent von 56 auf 91 angestiegen ist.

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