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Umstrittene Richtlinien zur Sexualerziehung treten vorerst nicht in Kraft

("Adventisten heute"-Aktuell, 16.9.2016) Der bayerische Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) will die umstrittenen Richtlinien zur Sexualerziehung an Schulen im Freistaat vorerst nicht in Kraft setzen. Er möchte die Kritik daran erst eingehend prüfen. Das teilten Vertreter des Aktionsbündnisses "Demo für alle" nach einem Gespräch mit Spaenle am 12. September in München mit. Sie gaben dem Kultusminister ein Papier mit Forderungen, was an dem Richtlinienentwurf geändert werden sollte. Er habe ihnen versprochen, zu dem überreichten Schreiben Stellung zu nehmen. Das Bündnis - es umfasst 26 Familienorganisationen, politische Vereinigungen und christliche Initiativen - beurteilt den Entwurf sehr kritisch. Es wendet sich dagegen, dass Sexualerziehung künftig zeitlich unbegrenzt und fächerübergreifend stattfinden soll. Es sei nicht Aufgabe der Schule, dass Schüler ihre "geschlechtliche und sexuelle Identität" sowie "sexuelle Orientierung" finden und annehmen. Ein solches Bildungsziel sei von den gesetzlichen Grundlagen für die schulische Sexualerziehung in Bayern nicht gedeckt. "Sexuelle Identität" sei zudem ein unwissenschaftlicher und nicht definierter Begriff. Daher solle man darauf in der Schule verzichten.

Von Beverfoerde: Sexualerziehung ist einer der sensibelsten Bereiche

Die Sexualerziehung müsse vorrangigen Ehe und Familie fördern. Dies dürfe nicht dadurch unterlaufen werden, dass alle Formen praktizierter Sexualität - Hetero-, Homo-, Bi-, Trans- und Intersexualität - "vorurteilsfrei" als gleichwertig dargestellt würden. Ebenso sei indiskutabel, dass die Schüler unterschiedslos "Toleranz und Akzeptanz" zeigen sollten. Das verstoße gegen das Indoktrinationsverbot und sei verfassungswidrig. An dem Gespräch nahmen vom Aktionsbündnis die Sprecherin Hedwig von Beverfoerde (Magdeburg), Sabine Weigert (Elternaktion Bayern), der Sozialwissenschaftler Prof. Manfred Spieker (Osnabrück) und die katholische Publizistin Birgit Kelle teil. Von Beverfoerde äußerte sich erfreut, dass der Kultusminister die Kritik "eingehend prüfen" wolle. Sexualerziehung sei "einer der sensibelsten Bereiche" für Kinder und Jugendliche in der Schule. Hier könnten Eltern "keine risikobehafteten Erziehungsziele und Unterrichtsinhalte dulden", so die Sprecherin des Aktionsbündnisses. Im Zuge einer Protestaktion des Bündnismitgliedes "Elternaktion Bayern" sind fast 20.000 E-Mails gegen die geplanten neuen Richtlinien an Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) und Spaenle geschickt worden. (idea)

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