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„Über Glück spricht von Hirschhausen, über Segen reden wir“

Christlicher Gesundheitskongress in Kassel (Foto: Holger Teubert/ APD)

Viele Deutsche kennen die Inhalte des christlichen Glaubens nur noch vom Hörensagen. Das Evangelium ist ihnen „schlichtweg nicht bekannt“, obwohl es für den Alltag Wichtiges zu sagen hat. Diese Ansicht vertrat die Geschäftsführerin der Werbeagentur gobasil, Eva Jung (Hamburg), beim 6. Christlichen Gesundheitskongress. Er findet vom 25. bis 27. Januar in Kassel statt. 650 Ärzte, Therapeuten, Pfleger, Seelsorger und Verwaltungsfachleute beschäftigen sich dabei mit dem Thema „Zwischen mir & dir. Geistesgegenwärtig kommunizieren“.

Menschliche Grundbedürfnisse ansprechen

Um Aufmerksamkeit für die christliche Botschaft zu erregen, empfahl Jung den Kirchen, das Bedürfnis nach Ewigkeit, aber auch menschliche Grundbedürfnisse, etwa die Sehnsucht nach Familie und guten Beziehungen, anzusprechen. Die Werbeexpertin plädierte ferner dafür, an christlichen Kernbegriffen festzuhalten. So solle die Kirche nicht über Glück, sondern über Segen sprechen. Das sei ein Alleinstellungsmerkmal der Kirche. Jung: „Über Glück spricht von Hirschhausen, über Segen sprechen wir.“ Es gelte, christliche Anliegen in den Alltag zu übersetzen. So sei es wenig sinnvoll, als Kirche für mehr Nachhaltigkeit zu werben. Dies sei „ein Kirchenthema, das die Menschen nicht besonders interessiert“. Anstelle dessen empfahl Jung, Dankbarkeit zu thematisieren. Jung verwies auf eine Aussage des Theologen Dietrich Bonhoeffer (1906–1945): „Das Evangelium muss wieder so zur Sprache gebracht werden, dass es tröstet und befreit.“

Professor Zimmerling: Menschen nicht anpredigen

Der Theologieprofessor Peter Zimmerling (Leipzig) sagte auf dem Kongress, dass alle Menschen auf der Suche nach Sinn und daher offen für religiöse Fragen sind. Menschen fürchteten sich jedoch davor, „angepredigt, unbarmherzig mit der eigenen Sünde konfrontiert und mit frommen Ratschlägen abgespeist zu werden“. Viele Christen verwechselten ihr Christsein mit moralischer Vollkommenheit. Dies sei jedoch keine realistische Selbstsicht. Im Gespräch mit Nichtchristen komme es darauf an, weniger Antworten zu geben und mehr Fragen zu formulieren. Es müsse deutlich werden, dass Gott nicht Uniformierung wolle, sondern Freude an Vielfalt habe.

Was sich viele wünschen: Segnung, Salbung und Gebet

Viele Menschen seien interessiert an niedrigschwelligen spirituellen Angeboten, etwa an Segnung, Salbung und Gebet. So komme der Handauflegung als Zeichen der Zuwendung Gottes „in einer emotional abgekühlten Gesellschaft“ besondere Bedeutung zu. Der Gesundheitskongress wird von zahlreichen christlichen Organisationen und Persönlichkeiten getragen. Darunter sind Vertreter der Diakonie Deutschland, der „Christen im Gesundheitswesen“ und der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Mediziner. Das Treffen finanziert sich durch die Teilnehmerbeiträge und Spenden.


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