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Suchtmediziner: Die Bibel warnt vor Alkoholmissbrauch

("Adventisten heute"-Aktuell, 29.5.2015) In der Bibel finden sich positive Stimmen zum Alkohol, aber weit mehr Aussagen, die auf seine Gefahren hinweisen. Darauf hat der Vorsitzende des evangelischen Fachverbands für Suchtkrankenhilfe Blaues Kreuz in Deutschland, der Facharzt für Neurologie und Suchtmedizin Klaus Richter (Elbingerode/Harz), aufmerksam gemacht.

1,6 Millionen Deutsche sind abhängig

Laut der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen betreiben 2,4 Millionen Deutsche Alkoholmissbrauch; 1,6 Millionen sind abhängig. Jährlich sterben etwa 75.000 Deutsche an den Folgen von Alkoholkonsum.
Richter zufolge schildert die Bibel mehrfach die Folgen des Missbrauchs. So sei es unter Alkoholeinfluss zu Blutschande gekommen: Weil sie keine Männer fanden, gaben Lots Töchter ihrem Vater reichlich Alkohol und schliefen mit ihm, um schwanger zu werden (1. Mose 19,30-38). Deshalb habe der Apostel Paulus im Brief an die Epheser 5,18 gewarnt: "Sauft euch nicht voll Wein, woraus ein unordentliches Wesen folgt, sondern lasst euch vom Geist erfüllen."

Warum Alkohol fasziniert

Richter zufolge vermittelt der Rausch dem Suchtkranken ein faszinierendes Erleben, das stärker ist als alles andere, aktiviere das Belohnungssystem und löse ein Glücksempfinden aus: "Wir alle tragen eine Paradies-Sehnsucht in uns. Wir wollen Frieden erleben und glücklich sein. In der Sucht erlebt der Betroffene einen Moment dieses Heilseins." Dies sei dauerhaft jedoch nur im Glauben an Gott erlebbar: "Die Verbindung mit Jesus Christus ist dem Alkoholrausch vorzuziehen und gibt realistische Erfülltheit."
Um sich aus einer Alkoholabhängigkeit zu befreien, müsse der Betroffene sich realistisch wahrnehmen: "Der Süchtige muss erkennen, dass er ein Todeskandidat ist, wenn er sein Leben nicht ändert." Dies geschehe häufig erst dann, wenn körperlichen Schäden unübersehbar und Beziehungen gescheitert sind oder man im Beruf nicht mehr leistungsfähig ist. Dann brauche es Menschen, die den Alkoholkranken annehmen und begleiten.
Hier seien auch christlichen Gemeinden gefordert: "Wenn etwa zehn Prozent der Menschen in unserer Gesellschaft ein Alkoholproblem haben als Betroffener oder naher Angehöriger, sollten sich in unseren Reihen auch mindestens ebenso viele Betroffene wiederfinden, die wir unterstützen."

Was Angehörige von Suchtkranken tun sollten

Angehörigen von Suchtkranken rät Richter, diese nicht zu schützen und so die Folgen der Sucht abzufangen: "Wenn der Alkoholiker zum Beispiel morgens verschläft, sollte die Ehefrau ihn nicht aufwecken, damit er es noch rechtzeitig zur Arbeit schafft. Sie muss ihn loslassen, damit er durch den Fall zur Besinnung kommt. Nur dann hat er eine Chance, über sich nachzudenken."
Das Blaue Kreuz wurde 1877 von Pfarrer Louis-Lucien Rochat in Genf gegründet. In Deutschland entstanden 1884 erste Blaukreuz-Vereine. Heute besuchen wöchentlich mehr als 20.000 Suchtkranke und Angehörige die rund 1.100 Selbsthilfegruppen. Das Blaue Kreuz beschäftigt 415 hauptamtliche Mitarbeiter, vor allem als Therapeuten, Pädagogen und Berater. (idea)



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