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Sexuelle Gewalt: Wie Christen das Schweigen brechen

("Adventisten heute"-Aktuell, 9.4.2010) Kirchengemeinden und christliche Gemeinschaften können dazu beitragen, das weit verbreitete Schweigen über sexuellen Missbrauch in Familien sowie in kirchlichen und anderen Bildungseinrichtungen zu brechen. Dieser Ansicht ist der Leiter der Beratungsstelle der Lebenshilfe-Initiative StandUp (Aufstehen) in Solingen, Peter Glöckl. Gerade Kirchengemeinden könnten für eine offene Gesprächsatmosphäre sorgen, sagte er in einem Seminar beim GemeindeFerienFestival "Spring", das vom 5. bis 10. April im nordhessischen Willingen stattfindet.
Durch Predigten, Seminare oder das Auslegen von Literatur am Büchertisch sollten Gemeinden zeigen, dass sie sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen als wichtiges Thema betrachteten. "Was in der Verkündigung nicht vorkommt, wird auch in der Seelsorge kaum angesprochen", so Glöckl. Nach seinen Erfahrungen leiden viele Erwachsene lebenslang unter der in der Kindheit erlittenen Gewalt. Die Symptome reichten von Schuldgefühlen über Bindungsunfähigkeit bis zu Selbstmordgedanken. Oft genügten Kleinigkeiten, etwa ein Musikstück, eine Körperhaltung oder ein Geruch, um die verdrängte Vergangenheit wieder ins Bewusstsein zu bringen.
Mit guten Ratschlägen könne man nichts dagegen ausrichten. Auch eine vorschnelle Aufforderung, dem Peiniger zu vergeben, sei im Blick auf die vielen seelischen und körperlichen Verletzungen nicht hilfreich. Um traumatische Erlebnisse verarbeiten zu können, brauchten Missbrauchsopfer vor allem Vertrauen und Kontakte zu vertrauenswürdigen Fachleuten, sagte der Sozialpädagoge. (idea)

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