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Psychologe: Niemand kennt die Psyche des Kopiloten

("Adventisten heute"-Aktuell, 3.4.2015) Niemand weiß, was in dem Kopiloten des in den französischen Alpen abgestürzten Flugzeugs wirklich vor sich ging. Deshalb solle man auch nicht über mögliche Krankheitsbilder spekulieren. Dieser Ansicht ist der Psychologe Prof. Ulrich Giesekus (Bad Liebenzell/Nordschwarzwald). Bei dem Absturz eines Airbusses der deutschen Fluggesellschaft Germanwings waren am 24. März 150 Menschen, darunter 75 Deutsche, ums Leben gekommen. Nach Auswertung des Stimmenrekorders wurde bekannt, dass der Kopilot allein im Cockpit war und die Maschine höchst wahrscheinlich mit Absicht gegen eine Felswand steuerte.
Der 27-Jährige litt Medienberichten zufolge vermutlich an Depressionen. In seiner Wohnung fanden Ermittler ärztliche Bescheinigungen und Krankschreibungen, unter anderem auch für den Unglückstag. Offensichtlich hatte der junge Mann seinen Gesundheitszustand verschwiegen.
Giesekus ist überzeugt, dass er nicht unter einer typischen psychischen Störung, etwa einer Depression, oder einer anderen, häufig vorkommenden Erkrankung litt. Man hätte ihm das angemerkt, und er hätte das Flugzeug sicher nicht geflogen. "Keine der gängigen seelischen Erkrankungen ist mit der Amok-Symptomatik verbunden", schreibt Giesekus in einem Gastkommentar für das katholische Nachrichtenportal kath.net.
Ebenso wenig wisse man, "ob der Kopilot einen Gehirntumor oder eine Lebensmittelvergiftung mit Halluzinationen und Wahnvorstellungen hatte, ob er im Wahn glaubte, als Märtyrer die Welt durch ein Opfer vor einem Unheil bewahren zu müssen, oder ob er teuflisch böse war und das Ganze hinterhältig geplant hat". Selbst spätere Untersuchungsergebnisse könnten keine genaue Auskunft darüber geben, was sich im Kopf des Kopiloten abgespielt hat.
Giesekus sieht die Gefahr, dass aufgrund der derzeitig angestellten Vermutungen "ganz normal" psychisch kranke Menschen als bedrohlich erlebt und in Zusammenhang mit dem Grauen einer solchen Katastrophe genannt werden. Sie würden dadurch stigmatisiert, obwohl sie nachweislich nicht gefährlicher seien als der Bevölkerungsdurchschnitt. (idea)

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