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Otto Lüpke - zum 100. Todestag


("Adventisten heute"-Aktuell, 15.8.2014) Am 13. August jährte sich zum 100. Mal der Todestag von Otto Lüpke, dem ersten Schulleiter des Missionsseminars Friedensau (heute Theologische Hochschule). Nachfolgend die Kurzfassung eines Rückblicks seines Enkelsohnes Hartwig Lüpke, die als Langfassung zur Veröffentlichung im DIALOG vorgesehen ist.


Mein Großvater wurde am 14. August 1871 in Neustadt bei Magdeburg (heute: Magdeburg-Neustadt) als Sohn des Fleischermeisters Hermann Lüpke geboren. Von 1877 bis 1885 besuchte er dort die Schule. Schon früh, mit etwa 14 Jahren, hatte er den festen Wunsch, Lehrer zu werden. Mit 15 ging er bereits nach Quedlinburg auf die "Königliche Präparanden Anstalt", anschließend besuchte er das "Königliche Schullehrer Seminar" in Osterburg. Nach bestandenem Examen im Herbst 1891 unterrichtete er einige Zeit in Quedlinburg und Magdeburg, um schließlich am 1. April 1896 einen Ruf als staatlich angestellter Lehrer an die "Gehobene Bürger Mädchenschule" nach Quedlinburg anzunehmen. Als er seinen Dienst dort beendete, erhielt er von seinem Rektor folgende Beurteilung: "Herr Otto Lüpke erfüllte seine Aufgaben als Lehrer ... mit treuer Hingebung, gutem Lehrgeschick, ernstem Fleiße und liebevollem Herzen zu den Kindern ... In dem Lehrerkollegium ... [war er] hochgeachtet".
Inzwischen hatte er die "Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten" (heute: "Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten") kennengelernt und sich längere Zeit intensiv mit der Wahrheit beschäftigt. Im Jahre 1887 ließ er sich in Hamburg taufen. Nachdem Otto Lüpke kurze Zeit in unserem Hamburger Verlagshaus als Redakteur tätig war, widmete er sich in Kiel und Flensburg der Vortrags- und Bibelarbeit. Am 17. November 1899 wurde sein Name in das Friedensauer Einwohnerbuch eingetragen. Er war zum Schulleiter des neugegründeten "Missionsseminars Friedensau" berufen worden.
Am 5. Mai 1902 heiratete er Hildegard Meyer. Dem Ehepaar wurden drei Kinder geschenkt, die später alle in adventistischen Institutionen tätig waren: Siegfried und Gunther als Lehrer und Schulleiter, Brunhilde in einer kirchlichen Dienststelle.
Am Sabbat, 18. November 1899, wurde das Missionsseminar mit einer schlichten Feier eröffnet. Am Tag darauf begann der Unterricht in der alten Klappermühle. Sieben Schüler scharten sich um einen Lehrer. Später erinnerte sich der Schulleiter an die "geringen Tage": Er beschrieb den Mangel, die Provisorien, die primitiven Verhältnisse und bezeugte, dass niemand diese "geringen Tage" verachtet hätte. Im Gegenteil. Es habe ein Geist der Zufriedenheit geherrscht. Otto Lüpke unterrichtete Geschichte und Bibel. Die "geringen Anfänge" konnten Lehrer und Schüler nicht davon abhalten, mit Gebet und Fleiß, mit Liebe und Hingabe zu lehren und zu lernen.
Otto Lüpke bildete nicht nur Prediger und Missionare aus, sondern er war selbst über Jahre hinweg missionarisch tätig. 1901 hielt er eine Vortragsreihe in Burg, von Dezember 1901 bis Februar 1902 in Möckern. Im Sommer 1904 ging er mit seinen Schülern in Schönebeck von Haus zu Haus, um Interessenten für seine sich anschließenden Vorträge zu gewinnen.
Eine Gabe, die Otto Lüpke geschenkt war und die er mit Eifer und Geschick in das missionarische Konzept des Seminars integrierte, war das Singen und Musizieren. Er selbst war ein begeisterter Cellospieler. Anlässlich der großen Lagerversammlung im Jahr 1911, als auch der Ausschuss der Generalkonferenz in Friedensau tagte, wurde sogar das Oratorium "Paulus" von Felix Mendelssohn-Bartholdy unter seiner Leitung aufgeführt.
Im Sommer 1913 musste Otto Lüpke eine vierwöchige Kur antreten. Er litt an einer Rippenfellentzündung. Leider konnte er danach seine sehr liebgewordene Arbeit nur für wenige Monate wieder aufnehmen. Er erkrankte - wie man damals sagte - an der Schwindsucht (Tbc), so dass er im Frühjahr 1914 im warmen Italien, und zwar in Meran, Hilfe suchen musste. Dort starb er aber am 13. August 1914, einen Tag vor seinem 43. Geburtstag. Otto Lüpke ist auf dem kleinen evangelischen Friedhof in Meran beigesetzt. Sein Grab ist gepflegt und sein Grabstein trägt bis heute seinen Namen, seine Daten und das Wort aus Daniel 12,3: "Die Lehrer werden leuchten wie des Himmels Glanz". In Friedensau erinnert ein Gedenkstein mit den gleichen Angaben an sein gesegnetes Wirken. (Hartwig Lüpke)

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