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Österreich: Adventisten verkaufen Pflegeheim am Semmering

Die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Österreich stellt nach fast 50 Jahren per 30. Juni 2018 den Betrieb des Alters- und Pflegeheims der Kirche, das «Haus Stefanie», am Semmering/Niederösterreich, ein. Die Liegenschaft werde an Gerhard Hermann, Geschäftsmann aus Bayern, verkauft, der den Betrieb mit einer GmbH weiterführen und sowohl das Personal als auch die Bewohner übernehmen wolle, heißt es in einer Mitteilung der Kirche vom 18. April. Der Ort Semmering ist ein Höhenluftkur- und Fremdenverkehrsort und liegt knapp hundert Kilometer südwestlich des Zentrums von Wien.

Im Januar 2016 wurde ein Umbau des Hauses beschlossen, um damit die Grundlage für eine Bettenförderung durch das Land Niederösterreich zu schaffen. Die adventistische Kirche in Österreich hat in Vergangenheit aufgrund behördlicher Auflagen immer höhere finanzielle Zuschüsse zum Betrieb des Pflegeheims «Haus Stefanie» bewilligt. Trotz des Umbaus hat das Land Niederösterreich keine Zusage für eine Bettenförderung gegeben, was eine wirtschaftlich sinnvolle Weiterführung des Betriebs verunmögliche, wie die Kirchenleitung mitteilte.

Eine Subventionierung des Betriebs mit jährlich «mehreren hunderttausend Euro» könne sich die Kirche sinnvollerweise nicht leisten. Es habe sich auch gezeigt, dass trotz des Umbaus das Interesse von potenziellen neuen Bewohnern aus adventistischen Kirchgemeinden in Österreich am «Haus Stefanie» nicht ausreichend groß sei, um von einem echten Bedarf einer solchen Einrichtung sprechen zu können. Nachdem die Schließung der Institution entschieden war, sei das Übernahmeangebot von Gerhard Hermann, Geschäftsmann aus Bayern, unterbreitet worden, sagte Oliver Fichtberger, Mediensprecher der Kirche. Hermann gründe eine GmbH und werde den Betrieb des Alters- und Pflegeheimes ab 1. Juli 2018 weiterführen und sowohl das Personal als auch die Bewohner übernehmen.

«Haus Stefanie»

1970 wurde ein ehemaliges Hotel von der Kirchenleitung der Adventisten in Österreich (Österreichische Union) erworben und als Altersheim für Kirchenmitglieder vor allem aus dem Osten Österreichs umgebaut. Aufgrund gesetzlicher Vorgaben mussten im Laufe der Jahre einige Anpassungen am Gebäude vorgenommen werden. 2012 wurde im Gebäude ein zweiter Lift eingebaut. Im Jahr 2016 wurde es notwendig, zwei Ebenen des Hauptgebäudes zu renovieren, um den behördlichen Anforderungen des neuesten medizinischen Versorgungsstandards gerecht zu werden. Heute gibt es Platz für rund 38 Personen in Einzel- oder Doppelzimmern. Ein Teil des Gebäudes mit 24 Betten wurde als Pflegeheim umgebaut und mit Pflegeeinrichtungen ausgestattet. Zusätzlich bietet das Haus 30 Betten für Gäste, welche die Region besuchen möchten. Die Region Semmering ist bekannt als Luftkurort in 1000 Metern Höhe. Berühmt ist sie auch durch die Ritter von Ghega-Bahn, die zum Weltkulturerbe der Unesco gehört. Geschäftsführer des Hauses Stefanie waren: Josef Stöger, 1970 bis1973; Engelbert Hatzinger, 1973 bis 1983; Karl Lana, 1983 bis 1995. Christian Gerer, 1995 bis 2018.


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