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Kirche braucht neue Leidenschaft für das Evangelium

("Adventisten heute"-Aktuell, 20.5.2016) Ohne eine neue Begeisterung und Leidenschaft für das Evangelium von Jesus Christus wird die Kirche die Menschen nicht erreichen. Diese Ansicht vertrat der Direktor des Instituts zur Erforschung von Evangelisation und Gemeindeentwicklung, der Theologieprofessor Michael Herbst (Greifswald), am 10. Mai vor der Delegiertenversammlung der Arbeitsgemeinschaft Missionarische Dienste (AMD) in Neudietendorf (Thüringen). Er vermisse in kirchlichen Verlautbarungen und Predigten nicht selten "Leidenschaft, Begeisterung, Menschen, die erkennbar selbst infiziert sind, die auf eine sympathische Weise brennen".

Herbst zeigte sich überzeugt davon, dass die Kirche wieder stärker gehört würde, wenn sich eine solche Leidenschaft einstellte: "Und wenn wir Gehör finden, finden sich auch die Formen und Gestalten gemeindlichen Lebens." Christen hierzulande könnten sich dabei einiges von der anglikanischen Kirche von England abschauen, sagte Herbst.

So beteten Christen dort demütig um eine innere Erneuerung und um einen Hunger im Land nach dem Wort Gottes. Dabei gehe es ihnen nicht darum, für die Kirche als Institution zu werben, sondern das Evangelium bekannt zu machen. Die anglikanische Kirche habe zudem vor einigen Jahren die äußerst erfolgreiche missionarische Bewegung "Fresh X" ins Leben gerufen. Fresh X steht für "Fresh Expressions of Church" (Neue Ausdrucksformen von Kirche). Sie will Menschen erreichen, die bisher nicht in eine Kirche gehen.

Was gesunde Gemeinden kennzeichnet

In England ließen sich Wachstumsfaktoren beobachten, die gesunde Gemeinden ausmachten, so Herbst. Sie würden auch in Deutschland eine entscheidende Rolle spielen, wenn der Wandel von der Volks- zur öffentlichen Minderheits- und Missionskirche abgeschlossen sei, zeigte sich der Theologe überzeugt. Lebendige Gemeinden verfolgten eine Mission. Sie hätten das Ziel zu wachsen und seien bereit, sich zu ändern. Sie zeichneten sich aus durch starke Teams aus Haupt- und Ehrenamtlichen, aus Ordinierten und Nicht-Ordinierten. Der Kinder- und Jugendarbeit komme eine zentrale Bedeutung zu. Schließlich pflegten diese Gemeinden eine Willkommenskultur und investierten in Beziehungen zu neuen Besuchern.

Herbst ermutigte Kirchengemeinden dazu, künftig stärker zusammenzuarbeiten, anstatt sich als Konkurrenz zu betrachten. Daneben gelte es, sich zu profilieren. Gemeinden sollten schauen, auf welchen Gebieten ihre Stärken liegen. Es sei ein fataler Leitungsfehler, Profilierungen möglichst einzuebnen: "Alle tun alles, zuweilen mit kleinsten Zahlen, aber dafür haben wir "unseren Chor' und "unsere Konfirmandenarbeit'." Dennoch werde die Kirche von morgen eine kleinere und unübersichtlichere sein, prognostizierte Herbst. Einiges werde sterben. "Aber dann wird etwas Neues geboren, denn das Reich Gottes ist nahe, Jesus ist auferstanden, der Geist wohnt in unserer Mitte!" (idea)

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