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Keine Minderjährigen für die Bundeswehr rekrutieren

("Adventisten heute"-Aktuell, 19.2.2016) Die Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK) hat die Bundesregierung aufgefordert, auf die Rekrutierung von Minderjährigen für die Bundeswehr zu verzichten und auch die zunehmende Nachwuchswerbung für den Beruf als Soldat in Jugendeinrichtungen einzustellen. Anlass dafür war der Internationale Tag gegen den Einsatz von Kindersoldaten ("Red Hand Day" - Aktion Rote Hand), der seit 2002 jährlich am 12. Februar begangen wird, und an dem an das Schicksal von Kindern erinnert werden soll, die zum Einsatz in Kriegen und bewaffneten Konflikten gezwungen werden.

Gefahren dürfen nicht verschwiegen werden

"Wenn wir in Deutschland gegen den Einsatz von Kindersoldaten in Afrika oder Asien protestieren, dürfen wir nicht vergessen, dass auch die Bundeswehr nach wie vor Minderjährige als Soldaten rekrutiert und aufgrund des zunehmenden Personalmangels zunehmend offensiver unter Jugendlichen Werbung macht", kritisierte Dr. Christoph Münchow, Vorsitzender der EAK. Das sei nicht hinnehmbar, machte der Theologe deutlich und verwies in diesem Zusammenhang auch auf die bestehenden Verträge der Bundeswehr mit mehreren Bundesländern, die ihr einen leichten Zugang zu Schulen, Lehrerausbildung und sogar Kindergärten verschaffen würden. "Hier wird einseitig die Faszination Jugendlicher für Technik und den Soldatenberuf ausgenutzt. Die Information über die Gefahren von Auslandseinsätzen, vom Töten und der Gefahr für das eigene Leben gerät ins Hintertreffen oder unterbleibt. Das ist nicht seriös", so der EAK-Vorsitzende.

Eintrittsalter für die Bundeswehr auf 18 Jahre heraufsetzen

Nach Angaben der Bundesregierung waren im vergangenen Jahr 1.348 Soldatinnen und Soldaten als 17-Jährige für den Dienst in den Streitkräften und eine militärische Ausbildung eingeplant. "Auch wenn die tatsächlichen Zahlen wahrscheinlich etwas niedriger liegen, so zeigt dies doch die große Anzahl von Minderjährigen in der Bundeswehr", betonte EAK-Geschäftsführer Wolfgang Burggraf. Dabei seien seiner Ansicht nach viele Jugendliche noch nicht in der Lage, wirklich die Konsequenzen eines freiwilligen Dienstes in der Bundeswehr zu erkennen. Der EAK-Geschäftsführer verwies auch auf eine Anhörung der Kinderkommission des Deutschen Bundestages vor wenigen Tagen in Berlin, bei der Vertreter der Kindernothilfe und auch von "terre des hommes" dafür plädiert hätten, das Eintrittsalter für die Bundeswehr auf 18 Jahre heraufzusetzen. "Hier könnte Deutschland mit gutem Beispiel vorangehen und die Empfehlungen des UN-Ausschusses für die Rechte des Kindes umsetzen", betonte Burggraf. (APD/nsp)

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