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Gegen Überbewertung sexualethischer Fragen

("Adventisten heute"-Aktuell, 6.12.2013) Evangelikale Christen haben eine "Sündenhierarchie" aufgebaut, in der sexualethische Fragen sehr weit oben stehen. Diese Ansicht vertritt der Vorsitzende der Deutschen Evangelischen Allianz (DEA), Michael Diener, im Interview des Christlichen Medienmagazins pro . Das Interview erschien am 4. Dezember 2013. "Die Evangelikalen sollten zumindest aufhören, ihr Gegenüber vor allem anhand sexueller Verfehlungen zu beurteilen. Ich sehe es kritisch, dass die Frommen eine Sündenhierarchie aufgebaut haben. Gott hat uns zehn Gebote gegeben, nicht nur eines", sagte Diener. Statt sexualethische Fragen einseitig zu betonen, sollten Evangelikale demütig sein. "In der Bergpredigt spricht Jesus vom Splitter im Auge des anderen und vom Balken im eigenen, den man nicht sieht. In der Gefahr stehen wir", sagte Diener weiter.
Der Allianzvorsitzende berichtete von Unterschriftenaktionen zu sexualethischen Themen, zu denen er regelmäßig aufgefordert werde: "Ich warte noch auf den ersten, der mich um Hilfe beim Protest gegen die Asylpolitik der Europäischen Union bittet. Dass Menschen vor Lampedusa ersaufen, geht vielen frommen Menschen nicht so nah wie das persönliche Lebensverhältnis von Herrn Gauck." Das Recht des Flüchtlings auf Schutz spiele in der Bibel eine große Rolle. Auch den Umgang mit Reichtum und Geld klammerten viele Christen aus. "Jesus mahnt in der Bibel auch permanent vor der Gefahr der Heuchelei, der Selbstgerechtigkeit und des Hochmutes. Das sind Sünden, die fromme Menschen eher gefährdet sind, zu begehen." Diener, als DEA-Vorsitzender selbst höchster Repräsentant der Evangelikalen in Deutschland, konstatierte, dass evangelikale Christen sich grundsätzlich schwertäten gegenüber "allem Andersartigen, Fremden". Weiter sagte er: "Mich wundert, dass die Liebe Gottes, die uns doch so wichtig ist, oft zu lieblosem Verhalten führt."Michael Diener ist Präses des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbandes und ehrenamtlicher Vorsitzender der Deutschen Evangelischen Allianz. Er ist evangelischer Theologe und Pfarrer der pfälzischen Landeskirche. Diener folgte bei der Allianz im Jahr 2012 auf Jürgen Werth. Bei Amtsantritt sagte er über sich: "Ich stehe für eine Allianz, die so evangelisch wie möglich und so evangelikal wie nötig ist." (kep)

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