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Flüchtlinge: zerrissen zwischen Tradition und Freiheit

("Adventisten heute"-Aktuell, 27.11.2015) Christen sollten muslimische Flüchtlinge in Deutschland nicht nur als Anhänger ihrer Religion sehen, sondern als Menschen mit Hoffnungen, Sehnsüchten und Enttäuschungen. Dazu hat der Islamwissenschaftler Carsten Polanz (Bonn) auf der Bibelbund-Konferenz in Rehe/Westerwald aufgerufen. Die Betroffenen seien häufig zerrissen zwischen den Licht- und Schattenseiten ihrer islamischen Tradition sowie der westlichen Freiheit.

Fragen stellen!

Im Gespräch mit Muslimen riet Polanz - er ist Mitarbeiter am Institut für Islamfragen der Evangelischen Allianz - dazu, Fragen zu stellen: "Wie hat sich Allahs Barmherzigkeit gezeigt? Wie erlebst du Allahs Gnade - auch im Versagen? Was treibt Dich an, täglich zu beten, im Ramadan zu fasten oder an das Wohl anderer Menschen zu denken? Kannst du Allah für die Vergebung deiner Sünden danken oder bleibt die Vergebung deiner Sünden ungewiss?" Mit diesen Fragen sind laut Polanz zugleich wichtige Unterschiede zur christlichen Botschaft angesprochen. Er machte in seinem Vortrag zum Thema "Muslime mit den Augen Jesu sehen" deutlich, dass der Islam keine echte Heilsgewissheit kennt. Dies bestätigten Berichte ehemaliger Muslime, die heute - oft unter großen Gefahren für ihr Leben - Jesus nachfolgten. "Ohne den Herrn gibt es keine Gewissheit", habe ihm ein ehemaliger Muslim mitgeteilt. Der Mann habe nach eigenen Angaben echte Lebensfreude erst im Glauben an Jesus Christus erfahren. Entscheidend sei für ihn die Lektüre der Bibel gewesen.

Kritik an falsch verstandener Toleranz

Polanz kritisierte eine falsch verstandene Toleranz in Europa, wonach alle Religionen gleich gut und gleich gültig seien. Muslime sähen darin "eine Art Bankrotterklärung eines geistlich leeren Europas". Gelehrte und Fernsehprediger in der islamischen Welt und salafistische Prediger hierzulande leiteten daraus ab, dass Europa reif für eine Islamisierung sei. Christen seien deshalb herausgefordert, ihren Glauben zu bekennen. Zugleich sollten sie aber auch deutlich machen, dass sie keinerlei Zwang und Gewalt zur Durchsetzung oder Verteidigung ihres Glaubens ausüben möchten.

Nach den Worten von Polanz erhebt der Islam den Anspruch, die einzig vernünftige Urreligion des Menschen wiederherzustellen. Schon der Prophet Mohammed (570-632) habe daraus das Recht abgeleitet, diesen Wahrheitsanspruch notfalls mit Gewalt zu verteidigen. Daher könne es in islamisch geprägten Ländern keine echte Glaubens- und Meinungsfreiheit geben, solange man an der Unantastbarkeit von Mohammeds Vorbild festhalte. (idea)

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