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FeG-Untersuchung: Warum schrumpfen Gemeinden?

("Adventisten heute"-Aktuell, 20.8.2010) Fast jede zweite Gemeinde im Bund Freier evangelischer Gemeinden (FeG) wächst stark. Das geht aus einer Untersuchung der Freikirche über die Entwicklung zwischen 1998 und 2008 hervor. Zu ihr gehören derzeit 440 Gemeinden mit rund 38.000 Mitgliedern. Über die Ergebnisse der Studie informieren die Bundessekretäre Reinhard Spincke und Bernd Kanwischer (beide Witten) in der Zeitschrift "Christsein heute" (Witten). 205 der 433 Gemeinden (47,3 Prozent) steigerten ihre Mitgliederzahl in dem Zeitraum um mehr als zehn Prozent. Der Anteil deutlich schrumpfender Gemeinden mit Verlusten von über zehn Prozent lag bei 132 (30,5 Prozent); 96 (22,2 Prozent) hielten ihr Mitgliederniveau in etwa. Spincke und Kanwischer verweisen darauf, dass zwischen 1994 und 2008 27 Gemeinden geschlossen wurden: "Ohne die ständigen Neugründungen und Neuaufnahmen hätte es auch in unserem Bund kein Wachstum gegeben."

Warum sterben Gemeinden?

Die beiden Autoren gehen der Frage nach, warum manche Gemeinden schrumpfen und sterben. Ein Grund seien zerstörerische Konflikte. Dabei gehe es nicht um Sachfragen, sondern um Macht und persönliche Animositäten. Manche Christen entwickelten bei Streitigkeiten ein Elefantengedächtnis. Konflikte, die Jahre zurücklägen und beigelegt schienen, würden wieder aufgewärmt. Manchen Gemeinden werde auch ihre starke Beziehungs- und Familienorientierung zum Verhängnis. Persönliche Verletzungen würden häufig in Sippenhaft genommen nach dem Motto "Was du einem meiner Angehörigen angetan hast, das nehme ich dir persönlich übel". Den Bundessekretären zufolge wirken sich auch häufiger Wechsel bei Pastoren und Gemeindeleitern negativ aus. Konstanz sei meist ein Plus - es sei denn, es handele sich um schwache oder unfähige Leitungspersonen. Schrumpfende Gemeinden hätten oft Probleme, überhaupt Leiter zu finden.

Wertschätzung statt Dauerkritik

Einige Gemeinden hätten eine ausgeprägte Tradition, ihre Leiter zu überlasten und ständig zu kritisieren, so dass diese in regelmäßigen Abständen die Segel strichen. Spincke und Kanwischer: "Wir müssen in unseren Gemeinden dahin kommen, dass Leiter und Leitung Wertschätzung erfahren und nicht einer Dauerkritik ausgesetzt sind." Ein weiterer Grund für die negative Entwicklung von Gemeinden bestehe darin, dass sie sich in Sprache, Gestalt und Programm nicht weiterentwickelt hätten, sondern auf dem Stand der siebziger und achtziger Jahre stehengeblieben seien. Auch ein unangemessener Umgang mit Räumen und Finanzen könne dazu führen, dass Gemeinden kleiner werden. Manche hätten ein viel zu großes und sanierungsbedürftiges Gemeindehaus, das hohe Energiekosten verursache und ständig repariert werden müsse. Die Autoren führen eine Gemeinde im Ruhrgebiet an, die ihr Gemeindehaus verkauft habe, sich in einer Schule treffe und damit positive Erfahrungen mache - auch bei der Wirkung nach außen.

Neue missionarische Begeisterung

Stagnierende und rückläufige Gemeinden brauchen, so die Bundessekretäre, neue missionarische Begeisterung. Sie sei auch unter Freikirchen längst nicht mehr selbstverständlich: "Das Motto ‚Jeder Baptist ein Missionar' lebt nicht mehr wirklich. Die missionarische Energie der Wesley-Brüder ist bei den Methodisten heute kaum zu verspüren, und die Freien evangelischen Gemeinden wachsen genau wie die Pfingstgemeinden vor allem als Sammelbewegung." Gemeinden, die wachsen wollten, brauchten eine klare Priorität für Evangelisation. Gemeindemitglieder müssten sich der Frage stellen: "Wollen wir, dass alles bleibt, wie es ist, und wir als Gemeinde mehr und mehr schrumpfen, bis der Letzte das Licht ausmacht - oder sind wir bereit, Veränderungen zu akzeptieren, damit neue Menschen zu Jesus finden und auch die Gemeinde Zukunft hat?" (idea)

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