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Evangelikale bewerben sich um US-Präsidentenamt

("Adventisten heute"-Aktuell, 8.5.2015) Das Feld der Präsidentschaftsbewerber in den USA füllt sich weiter. Am 5. Mai hat der frühere Gouverneur von Arkansas Mike Huckabee seine Absicht erklärt, im November 2016 für die Republikanische Partei anzutreten. Der 59-jährige frühere Baptistenpastor bewarb sich bereits 2008 erfolglos um die Nominierung, konnte aber bei Vorwahlen Achtungserfolge erringen. Als Gouverneur von Arkansas - ein Amt, das auch der frühere Präsident Bill Clinton innehatte - unterzeichnete er ein Gesetz, das die Homosexuellen-Ehe verbot. Sollte er Präsident werden, will sich Huckabee besonders für religiöse Freiheitsrechte und den Lebensschutz einsetzen. "Wir haben unseren moralischen Weg verloren. Wir sind Zeugen des Abschlachtens von über 55 Millionen Babys im Namen der Wahlfreiheit und bedrohen die Grundfesten religiöser Freiheit, indem wir fordern, biblische Prinzipien der natürlichen Ehe aufzugeben", sagte Huckabee bei seiner Bewerbungsrede in seiner Heimatstadt Hope (Bundesstaat Arkansas).

Bisher nur zwei Kandidaten auf Seiten der Demokraten

Einen Tag vor Huckabee hatte der Neurochirurg Ben Carson seine Kandidatur bekannt gegeben. Der 63-jährige Siebenten-Tags-Adventist hielt seine Bewerbungsrede in seiner Geburtstadt Detroit (Bundesstaat Michigan). Am selben Tag wie Carson verkündete auch die frühere Kandidatin für den US-Senat aus Kalifornien, Carly Fiorina, über Twitter, dass sie sich um die Präsidentschaft bewerben werde. Zuvor hatten bereits die Senatoren Rand Paul (Kentucky), Ted Cruz (Texas) und Marco Rubio (Florida) ihren Hut in den Ring geworfen. Bei den Demokraten hat neben der früheren US-Außenministerin Hillary Clinton nur Bernie Sanders, Senator aus Vermont, seine Kandidatur erklärt.

Ben Carson: aus ärmlichen Verhältnissen zum weltberühmten Neurochirurg

Ben Carson wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf, wurde aber bereits im Alter von 33 Jahren zum Chefarzt der Neurologie am Johns Hopkins Hospital in Baltimore (Maryland) berufen - der jüngste Chefarzt an einer US-Klinik. Weltberühmt wurde er für seine Trennungsoperationen von siamesischen Zwillingen. Nach eigenem Bekunden betete er stets vor jeder Operation.
Eine unmittelbar nach Verkündigung seiner Kandidatur geplante Tour durch den Bundesstaat Iowa, in dem voraussichtlich am 1. Februar die erste Abstimmung stattfinden wird, sagte er ab, um bei seiner im Sterben liegenden Mutter zu sein. Von einer im Juni stattfindenden Konferenz der Südlichen Baptisten wurde er ausgeladen, nachdem zahlreiche jüngere Pastoren gegen seine Teilnahme wegen Carsons adventistischem Glauben protestiert hatten.

Kontroverse Aussagen zur Homosexualität

In Deutschland ist Carson kein Unbekannter. 2004 versuchte er, die am Kopf zusammengewachsenen Mädchen Lea und Tabea Block aus Lemgo (Ostwestfalen-Lippe) zu trennen. Tabea starb nach der 30-stündigen Operation; Lea lebt mit ihrer Familie in Deutschland.
Carson gilt als scharfer Gegner von Obamas Gesundheitspolitik. In die Kritik geriet er Anfang März für Aussagen zur Homosexualität. Sie sei erworben, nicht angeboren, sagte er damals. Als Beleg für seine Auffassung gab er an, viele Häftlinge würden als Heterosexuelle ins Gefängnis gehen, aber als Schwule oder Lesben herauskommen. Mittlerweile hat sich Carson für seine Wortwahl entschuldigt. Die Legalisierung der "Homo-Ehe" sollte nach seiner Meinung den einzelnen Bundesstaaten überlassen bleiben und nicht national geregelt werden.

Fiorina: Gegen Abtreibung und Homo-Ehe

Fiorina besuchte in ihrer Jugend eine Gemeinde der anglikanischen Episkopalkirche, wird heute aber von der Zeitung New York Times nur noch als "gelegentliche Kirchgängerin" beschrieben. Sie gehört keiner Kirche mehr an. Dennoch ist sie in ethischen Fragen konservativ. Abtreibung etwa lehnt sie ab. Gegen die Homo-Ehe sprach sie sich mit der Begründung aus, dass nur "ein Mann und eine Frau Leben schaffen können, welches ein Geschenk von Gott ist".

Rubio kehrte wieder zurück zum Katholizismus

Einen längeren religiösen Werdegang hat Marco Rubio, Senator aus Florida, hinter sich. Er wuchs als Katholik auf, bekehrte sich jedoch noch in seiner Kindheit zum mormonischen Glauben. Diesen verließ er nach nur drei Jahren wieder und schloss sich den Südlichen Baptisten an. 2004 kehrte er zum Katholizismus zurück und besucht heute regelmäßig die Messe. Rubio gilt als Zögling des früheren Gouverneurs von Florida, Jeb Bush, dem Bruder des ehemaligen Präsidenten George W. Bush. Jeb Bush erwägt ebenfalls eine Präsidentschaftskandidatur. Rubio ist ein Gegner von Abtreibung und Homo-Ehe. Die Definition von Ehe will Rubio aber den einzelnen Bundesstaaten überlassen. In der in dem Land hitzig geführten Einwanderungsdebatte plädiert der Sohn kubanischer Eltern für einen "Weg zur Staatsbürgerschaft" für bisher illegal in den USA lebende Latinos.

Cruz: Konservativer gegen Einwanderungsreform

Cruz, Senator aus Texas, ist Sohn eines aus Kuba eingewanderten Pfingstpastors. Er selbst gehört zu einer Gemeinde der Südlichen Baptisten. 2013 sagte er in einem Interview mit dem christlichen Fernsehsender CBN: "Der Glaube ist keine organisierte Religion. Glaube bedeutet nicht, regelmäßig zur Kirche zu gehen. Der Glaube ist eine persönliche Beziehung mit Jesus Christus als deinem Herrn und Retter." Gleichzeitig warnte er christliche Politiker davor, sich nicht wie Pharisäer zu verhalten. Anders als sein Senatskollege Rubio ist Cruz gegen eine Amnestie für illegale Einwanderer. Er lehnt Homo-Ehe und Abtreibung ab.

Paul: Frage der Homo-Ehe den Bundesstaaten überlassen

Der 52-jährige Augenarzt Rand Paul ist Mitglied einer presbyterianischen Gemeinde. Getauft wurde er in einer Episkopalkirche. Über seinen Glauben sagt der Senator aus Kentucky: "Ich bin Christ, aber nicht immer ein guter. Ich bin nicht völlig frei von Zweifeln." In der Frage der Homo-Ehe möchte Paul die Bundesstaaten entscheiden lassen. Er ist entschieden gegen Abtreibung. (idea)

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