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Dreifaches Jubiläum im Krankenhaus Waldfriede, Berlin

("Adventisten heute"-Aktuell, 16.4.2010) 90 Jahre Krankenhaus Waldfriede, 20 (genauer: 21) Jahre Ambulante Sozialstation, 10 Jahre Babywiege - dieses dreifache Jubiläum feiert das Krankenhaus Waldfriede in Berlin-Zehlendorf, eine Einrichtung der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, gleich zweimal, und zwar am 15. April für die Öffentlichkeit und am 17. April für die Adventgemeinden Berlins.
An der Jubiläumsfeier am Donnerstag, 15. April, nahmen neben Vertretern aus Politik und Kirche zahlreiche aktive und pensionierte Angestellte, Freunde und Förderer des Krankenhauses teil, das exakt vor 90 Jahren, am 15. April 1920 eröffnet wurde, und zwar mit 39 Betten, 27 Krankenzimmern und einem nicht fertig gestellten OP-Saal.

Eine erstaunliche Entwicklung

Bei mittlerweise 88.000 Bürgern, die im Krankenhaus Waldfriede zur Welt gekommen sind, sei - statistisch betrachtet - jeder zweite Zehlendorfer hier geboren, meinte Geschäftsführer Bernd Quoß, der diese Aufgabe vor zwei Jahren übernommen hat. Ein noch am selben Tag fertiggestellter Film zeigte die beeindruckende Entwicklung dieser Einrichtung, in der im Jahr 2009 9.200 Patienten stationär und 13.000 ambulant behandelt wurden. Die Bettenzahl (Krankenhaus und Kurzzeitpflege) betrug im Jahr 2009 200 (1985 waren es 230). Und die Gesamtzahl von Mitarbeitern im "Netzwerk Waldfriede" verdoppelte sich in den letzten 25 Jahren auf 820.

Viel Anerkennung

In diesem Netzwerk von Gesundheitseinrichtungen (Sozialstation, Gesundheitszentrum PRIMA-VITA, Kurzzeitpflegestation, Babywiege, Brustkrebszentrum, Kindertagesstätte) werde mit großem Engagement für die Erhaltung des gesundheitlichen Wohles der Bürgerinnen und Bürger gesorgt, meinte die Senatorin für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz Katrin Lompscher in ihrem Grußwort. Lobend erwähnte sie sowohl die ganzheitliche Behandlung und Betreuung der Kranken und Hilfesuchenden, als auch die Verantwortung des Hauses für die Umwelt: Bereits zweimal wurde das Krankenhaus Waldfriede mit dem Gütesiegel des BUND ausgezeichnet (mit weiteren 28 Krankenhäusern bundesweit).
Norbert Kopp, Bezirksbürgermeister von Steglitz-Zehlendorf, beschrieb den Flair bzw. den Erfolg von Waldfriede als die Kombination von Professionalität mit hohem medizinischen Standard und der Philosophie des Hauses: Der kranke Mensch mit all seinen Bedürfnissen und Sehnsüchten soll Mittelpunkt im Bewusstsein und Handeln aller Mitarbeiter sein.
Weitere Grußworte sprachen Peter Kunze, Vorstandsvorsitzender des Vereins Krankenhaus Waldfriede e. V., Hermann Schmitt, Landesgeschäftsführer der BARMER-GEK und Vorsitzender des Landesausschusses der Ersatzkassen Berlin/Brandenburg, Detlef Albrecht, Geschäftsführer des Verbandes evangelischer Krankenhäuser und stationärer Pflegeeinrichtungen in Berlin-Brandenburg, und Ute Hagmayer, Patientenfürsprecherin und Pfarrerin der evangelischen Ernst-Moritz-Arndt Kirchengemeinde.
Schriftliche Grußworte lagen von Klaus Wowereit, regierendem Bürgermeister von Berlin, und Karl-Georg Wellmann, Mitglied des deutschen Bundestages, Bezirk Steglitz-Zehlendorf, vor.

Nachdenkliche Worte

In seiner Festansprache ging Günther Machel, Präsident der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland, auf die Rolle der Werte in unserer Gesellschaft ein: "Was uns heute fehlt, sind nicht Werte an sich, sondern gemeinsame Werte; denn eine Subjektivierung der Werte führt unweigerlich in die Krise." Während man im allgemeinen Werte in Verbindung mit einem Nutzen bringe (wertvoll, wertlos), empfahl Machel, bei Werten an die Würde des Menschen zu denken. Das Krankenhaus Waldfriede könne einen Beitrag zur Wertevermittlung leisten, indem es beides ist: ein Ort der Besinnung über die Grenzen des Machbaren und auch ein Ort zum Staunen über das Wunder des Lebens.

Im Dienste der Schwächsten

Um das Wunder des Lebens, und zwar der Schwächsten, ging es in dem wohl bewegendsten Teil der Jubiläumsfeier, als die Arbeit der Babywiege (bzw. Babyklappe) vorgestellt wurde und die Initiatorin, Krankenhausseelsorgerin Gabriele Stangl, die Adoptiveltern von zwei Babywiege-Kindern vorstellte und interviewte. Während der zehnjährigen Geschichte der Babywiege seien 20 Kinder abgegeben worden - das Älteste ist inzwischen neun Jahre alt. Mehr als 100 Kinder, die eigentlich anonym geboren werden sollten, hat die Pastorin ins Leben begleitet. Dabei hätten 95 Prozent der Frauen, die anonym entbinden wollte, Wochen oder Monate danach Mut gefasst, ihre Anonymität aufzugeben.
Diese erste Jubiläumsfeier wurde musikalisch vom "Ensemble Serenade" festlich umrahmt, anschließend luden die Veranstalter zum Buffet ein. Am Samstag, 17. April, lädt das Krankenhaus Waldfriede zu folgenden Veranstaltungen ein: Gottesdienst um 10 Uhr (Predigt: Klaus van Treeck, Präsident der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Norddeutschland), Festveranstaltung um 15 Uhr (Festansprache Bruno Vertallier, Präsident der Siebenten-Tags-Adventisten in der Euro-Afrika-Division), Gospelkonzert um 19 Uhr mit der Gruppe "Footprints". (edp)

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(Fotos: edp)

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