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Die Trauer verbindet NDV und SDV

("Adventisten heute"-Aktuell, 11.7.2014) Es sollte eine Premiere werden: Die Leitungsausschüsse beider Verbände (Nord- und Süddeutscher Verband, NDV bzw. SDV) tagen an einem Ort unter einem Dach, und zwar vom 5. bis 7. Juli im Bergheim Mühlenrahmede (Altena, Westfalen). Den Sabbat gestalten sie gemeinsam und über Anliegen, die ganz Deutschland betreffen, tauschen sie sich im Plenum aus; ansonsten arbeiten sie ihre jeweilige Agenda in getrennten Sitzungen ab. Doch mittendrin, am Sabbatnachmittag, brachte ein tragischer Todesfall alle und alles durcheinander (siehe auch Link zur Meldung "Tragischer Todesfall beendet Beratungen der Freikirchenleitung in Mühlenrahmede" vom 6. Juli unten).

Pastor Sascha Mroczek bricht zusammen und stirbt

Eines der Anliegen, die alle Teilnehmer bewegte und letztlich beide Verbände betrifft, war die Sonderdelegiertentagung der Freikirche in Baden-Württemberg, die eine Woche zuvor, am 29. Juni, in Heilbronn stattgefunden hatte. Dort war der Antrag auf die Bildung einer "Union von Gemeinden" in Baden-Württemberg - und somit die Trennung dieser Vereinigung vom SDV - beschlossen worden (siehe Link zur Meldung "Sonderdelegiertagung der Adventisten in Baden-Württemberg zu Strukturfragen" unten).
In Vertretung von Vereinigungsvorsteher Erhard BirÃġ übernahm sein Stellvertreter und Vereinigungssekretär Sascha Mroczek gern am Sabbatnachmittag die Aufgabe, die 44 anwesenden Ausschussmitglieder und Institutionenleiter über die Tagung in Heilbronn und deren Vorgeschichte zu informieren. Eine Diskussion sollte nicht stattfinden, Fragen sollten am Ende seiner Ausführungen gestellt werden.
Nachdem er etwa zehn Minuten gesprochen hatte, fühlte sich Sascha unwohl und brach neben dem Rednerpult zusammen. Die Bemühungen eines anwesenden Arztes und der herbeigerufenen Rettungskräfte, sein Leben zu retten, blieben leider erfolglos. Der Notarzt bestätigte den Verdacht, dass es sich um eine durch eine Thrombose ausgelöste Lungenembolie gehandelt habe. Zuerst beteten die Teilnehmer immer wieder um die Rettung von Sascha, nach Bekanntwerden des tragischen Ausgangs baten sie dann um Trost für seine Frau Sandra, ihre zwei Töchter (9 und 11 Jahre alt) und die ganze Familie.
Sascha Mroczek (44) war erst seit 16 Monaten in der Baden-Württembergischen Vereinigung. Der gelernte Industriemechaniker stammte aus Hattingen/Ruhr. Nach dem Studium am Theologischen Seminar Schloss Bogenhofen in St. Peter/Hart (Oberösterreich), wirkte er als Jugendabteilungsleiter der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Österreich und war dann bis zu seiner Berufung nach Stuttgart Seelsorger in Bruck an der Mur (Steiermark) tätig.
Die Beisetzung fand am Freitag, 11. Juli, auf dem Friedhof in Braunau (Österreich) statt.

Pastor Günther Machel geehrt und verabschiedet

Etwa eine Stunde vor dem plötzlichen Tod von Sascha Mroczek fand eine im positiven Sinne bewegende Verabschiedung statt: Pastor Günther Machel wurde aus seiner Aufgabe als Vorsteher des SDV und in den Ruhestand verabschiedet. Er hatte seit 2002 diese Leitungsaufgabe wahrgenommen (siehe unten Link zur Meldung "Wechsel in der Leitung der Adventisten in Süddeutschland"). Zuvor war er u. a. Jugendabteilungsleiter in Niedersachsen und im Süddeutschen Verband, danach Leiter des Medienzentrums STIMME DER HOFFNUNG (von 1993 bis 2002).
Sowohl sein Vorsteherkollege Johannes Naether (zzt. amtierender Präsident der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland) als auch seine Mitarbeiter im Vorstand des SDV und sein Nachfolger im Amt Rainer Wanitschek fanden warme Worte des Dankes für Günthers langjährigen Dienst für die Freikirche in Deutschland. Johannes Naether, der von ihm als Jugendpastor auf die Taufe vorbereitet worden war, erzählte aus den Anfangsjahren von Günther und Monika Machel in der Jugendarbeit: Wir als Zuhörer waren recht amüsiert, Günther selbst sichtlich bewegt. Verbandssekretär Jochen Streit übergab ihm als Abschiedsgeschenk sein persönliches "Facebook" in gedruckter Form: ein Fotobuch mit Bildern, Erinnerungen und guten Wünschen von Personen aus allen Ecken Deutschlands, die Günther und seinen Dienst begleitet und geschätzt haben.
Pastor Rainer Wanitschek (54), seit dem 1. Juli sein Nachfolger in der Leitung des SDV, äußerte auch seine Wertschätzung und dankte Günther für sein ermutigendes Vorbild im Dienst für Gott (siehe auch Seite 17 in der Juli-Ausgabe von Adventisten heute ).

Geschäftssitzungen fielen aus

Das Wochenende hatte in einer besinnlichen Stimmung begonnen (nach einem Sieg der deutschen Fußballmannschaft, deren Spiel sich einige Fans während des Abendessens auf der Leinwand angesehen hatten): Jochen Streit zeigte den Teilnehmern durch ausgewählte Sequenzen eines Filmes in bewegender Form, wie stark die verändernde Kraft der Liebe ist, die alles glaubt, alles hofft und einen Menschen nicht aufgibt, wie negativ die Ausgangslage auch sein mag.
Auch der Sabbatgottesdienst, für den die angesetzten zweieinhalb Stunden nur knapp reichten, erreichte Herz und Verstand der Teilnehmer: das Liedersingen bei mitreißender Begleitung am Flügel, die ausgewählten Psalmworte, die zwei Gelegenheiten zum persönlichen Zeugnis (einmal zur Frage: Welches Buch oder welches Heft hier auf dem Tisch würdest Du in den Urlaub nehmen und warum?, dann: Denke ich an meine Ortsgemeinde ...) und das packende Lesen der Josephsgeschichte mit Klaus Popa - das waren Stunden, die uns näher zueinander und auch in die spürbare Gegenwart Gottes brachten.
Das am Nachmittag für mehrere Stunden unterbrochene Programm wurde am späten Abend mit Liedern, Bibelworten und Gebeten fortgesetzt. Allerdings signalisierte die Tagungsleitung bald, dass die (Geschäfts-)Sitzungen nicht mehr stattfinden würden. Nach der Andacht und Gebetsgemeinschaft am Sonntagmorgen und dem gemeinsamen Frühstück reisten alle Teilnehmer ab. Es sollten Tage vergehen, bis viele von uns mit einem klaren Kopf und Frieden im Herzen zurück in die tägliche Arbeit fanden. Es ist nicht auszudenken, wie es uns allen gehen würde, wenn wir den Glauben an einen himmlischen Vater nicht hätten, der es wirklich gut mit uns meint und unser (ewiges) Bestes will! (edp)


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