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Die Christenverfolgung hat sich 2014 verschärft

("Adventisten heute"-Aktuell, 9.1.2015) 2014 haben sowohl die Schärfe als auch die geografische Ausbreitung der Christenverfolgung zugenommen. Zu diesem Ergebnis kommt das überkonfessionelle christliche Hilfswerk Open Doors (Santa Ana/Kalifornien). Es veröffentlichte am 7. Januar den Weltverfolgungsindex 2015. Darin dokumentiert das Werk die Einschränkung der Religionsfreiheit in aller Welt und listet 50 Länder auf, in denen Christen am stärksten benachteiligt bzw. unterdrückt werden.
Rund 100 Millionen Menschen seien betroffen. Damit seien die Christen die am stärksten verfolgte Glaubensgemeinschaft. Am schlimmsten leiden sie demnach im kommunistisch regierten Nordkorea, das seit 2002 die unrühmliche Spitzenposition auf dem Index einnimmt. Von den geschätzten 200.000 bis 400.000 Untergrundchristen befinden sich laut Open Doors bis zu 70.000 als "Feinde des Regimes" in Arbeitslagern, wo sie besonders grausamer Folter und Schwerstarbeit ausgesetzt seien.

Islamischer Extremismus ist Hauptquelle der Verfolgung

Die folgenden sieben Plätze nehmen Staaten ein, in denen der islamische Extremismus als Hauptquelle für die systematische Verfolgung von Christen gilt: Somalia, Irak, Syrien, Afghanistan, Sudan, Iran und Pakistan. Das relativ große Maß an Freiheit für syrische Christen in der Zeit vor dem Bürgerkrieg habe durch das Kalifat der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) ein Allzeittief erreicht. Unter der Mithilfe von Dschihadisten aus aller Welt forciere die Organisation die Umsetzung islamischer Prinzipien wie zur Zeit Mohammeds. Die meisten Christen seien aus den vom IS kontrollierten Gebieten geflohen.
Die Terroristen hätten auch in Teilen des Irak Christen wie auch Jesiden, Schiiten und Angehörige anderer Minderheiten vertrieben, viele grausam ermordet oder versklavt. Laut Open Doors befindet sich der Sudan erstmals seit mehr als einem Jahrzehnt wieder unter den ersten zehn Ländern des Verfolgungsindex (Rang sechs). Der Druck auf die christliche Minderheit habe sich weiter verschärft. Empörung in aller Welt hatte der Fall der Christin Meriam Ibrahim Ishag ausgelöst, die erst durch internationalen Druck einer staatlichen Hinrichtung entging.

Iran auf Platz sieben vorgerückt

Auf Platz sieben auf dem Index vorgerückt ist der Iran. Dort gehe die Verfolgung vom Regime aus, so das Hilfswerk. Unter der Führung des Präsidenten Hassan Rohani komme es zunehmend zu Freiheitsstrafen oder schwerwiegenden Anklagen gegen Christen. Besonders betroffen seien ehemalige Muslime, die zum Christentum übergetreten sind.
Erstmals unter den ersten zehn Ländern des Verfolgungsindex ist Nigeria (Rang zehn). Christen in den nördlichen Landesteilen seien extremer Verfolgung ausgesetzt. Ähnlich wie der IS im Nordirak und Syrien habe die islamistische Terrororganisation Boko Haram (Westliche Bildung ist Sünde) ein Kalifat in der Stadt Gwoza ausgerufen und mit äußerster Brutalität über den gesamten Bundesstaat Borno und Teile von Adamawa ausgebreitet.
Am stärksten verschlechtert auf dem Index haben sich im Vergleich zum Vorjahr die ostafrikanischen Länder Kenia auf Rang 19 (2014: 43) und Dschibuti auf Platz 24 (2014: 46). Kenia sei zwar ein mehrheitlich christliches Land, so Open Doors. Radikalislamische Einflüsse aus dem benachbarten Somalia zeigten jedoch zunehmend Wirkung. Immer wieder verübten militante Islamisten Anschläge auf Christen.

Türkei zurück auf dem Index

Die Türkei kehrte nach dreijähriger Abwesenheit unter die ersten 50 Länder des Index zurück. Wesentlich beigetragen zu der aktuellen Verschlechterung habe der wachsende islamische Nationalismus durch die regierende AKP des Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Christen würden in ihrer Glaubensfreiheit beeinträchtigt, etwa bei der Ausbildung eigener Geistlicher. Die Abkehr vom Islam werde mehr denn je als Affront gegen die türkische Identität betrachtet. Fazit des Leiters von Open Doors Deutschland, Markus Rode (Kelkheim bei Frankfurt am Main): Die Verfolgung von Christen habe sich im Berichtszeitraum weiter verstärkt: "Damit setzt sich die traurige Entwicklung des Vorjahres nahtlos fort, als bereits in zwei Dritteln der im Weltverfolgungsindex 2014 aufgeführten Länder eine Zunahme der Christenverfolgung zu beobachten war." Dennoch gebe es Zeichen der Hoffnung. Zahlreiche Unterstützer hätten dazu beigetragen, dass man Zehntausenden Christen an den Brennpunkten von Krieg und Verfolgung helfen könne. (idea)



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