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Deutsche Kirchen begrüßen Umwelt-Enzyklika

("Adventisten heute"-Aktuell, 19.6.2015) Die Kirchen in Deutschland haben Kernaussagen der am 18. Juni veröffentlichten Umwelt-Enzyklika "Laudato Si" (Sei gepriesen) von Papst Franziskus begrüßt. In dem Lehrschreiben fordert er eine globale ökologische Umkehr, um Umweltzerstörung und Klimawandel zu stoppen. Er plädiert für politische Programme, um den Ausstoß von Kohlendioxid und anderen Treibhausgasen drastisch zu reduzieren.

Eine "ökologische Schuld"

Franziskus nennt es eine "ökologische Schuld", dass die Industrienationen natürliche Rohstoffe auf Kosten ärmerer Länder ausbeuten. Es sei nicht zu vertreten, dass einige "mehr und mehr konsumieren und zerstören, während andere noch nicht entsprechend ihrer Menschenwürde" leben könnten. Der Papst beklagt ferner, dass immer mehr Tierarten aussterben: "Unseretwegen können bereits Tausende Arten nicht mehr mit ihrer Existenz Gott verherrlichen, noch uns ihre Botschaft vermitteln. Dazu haben wir kein Recht." Der Papst betont zugleich, dass Umwelt- und Lebensschutz zusammengehören. Es sei unvereinbar, die Natur zu verteidigen und Abtreibungen nicht zu verurteilen. Er wendet sich auch gegen Experimente mit Embryonen.

Bedford-Strohm: "Wir brauchen ein ökologisches Wirtschaftswunder"

Der EKD-Ratsvorsitzende, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm (München), wünscht "dem Text aus Rom" eine breite internationale Aufmerksamkeit. Die Kirchen in aller Welt eine der Kampf gegen die Zerstörung der Natur, "die wir als Schöpfung Gottes sehen, die uns anvertraut ist, dass wir sie bebauen und bewahren". Jenseits der unterschiedlichen theologischen Traditionen verbinde die Kirchen "die gemeinsame Leidenschaft für den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen und für eine gerechte Ordnung der weltweiten Wirtschaftsbeziehungen". Bedford-Strohm unterstreicht die besondere Verantwortung Deutschlands: "Wir brauchen ein ökologisches Wirtschaftswunder. Deutschland kann für eine soziale und ökologische Marktwirtschaft Standards und Zeichen setzen und durch eine ökologische Transformation der Wirtschaft zeigen, dass ein gutes Leben möglich ist, ohne die Natur zu zerstören."

ACK: Ökologie mit sozialer Gerechtigkeit verbinden

Auch die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Deutschland unterstützt den Aufruf des Papstes zur Umkehr. Er zeige "eindrücklich Wege und Möglichkeiten auf, wie wir angesichts der ökologischen Katastrophen jetzt gemeinsam als menschliche Gemeinschaft handeln müssen, um unserer Verantwortung für die Schöpfung gerecht zu werden", erklärte der ACK-Vorsitzende, der katholische Bischof Karl-Heinz Wiesemann (Speyer). Die Verbindung von Ökologie und sozialer Gerechtigkeit, wie sie der Papst aufzeige, müsse noch stärker ins Bewusstsein gebracht werden. Zur ACK mit Sitz in Frankfurt am Main gehören 17 Kirchen. Sie repräsentiert nach eigenen Angaben rund 50 Millionen Christen in Deutschland. (idea)



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