Mark Finley beendet den Tag zur geistlichen Einstimmung
Höhepunkt und zugleich Abschluss des Tages zur geistlichen Einstimmung war die Predigt von Mark Finley über die Vollendung des Missionsauftrags durch das Wirken des Heiligen Geistes. "So dankbar wir darüber sind, dass jährlich eine Million Menschen in der Adventgemeinde getauft werden, so ist die Frage berechtigt: Wie soll denn das Werk Gottes auf Erden jemals vollendet werden? Wir müssen uns eingestehen: Die Herausforderung ist aus menschlicher Sicht nicht zu schaffen, aber es ist Gottes Sache, es ist Gottes Mission! Und darum wird sie erfolgreich abgeschlossen werden", meinte er. Als er über die Verheißung aus Joel (zitiert in Apg. 2) sprach, gab es immer wieder Applaus bei seinen Worten, dass Gott weder auf Alter, noch Geschlecht, noch Status, noch Bildung Rücksicht nimmt, wenn er seinen Geist in den letzten Tagen ausgießt. Der Heilige Geist macht keinen Unterschied - und wir?Tief beeindruckt, aber ...
Als wir später als EUD-Delegation in dem uns zugewiesenen Raum versammelt waren, um unsere Vertreter für den 236-köpfigen Nominierungsausschuss zu wählen, sagte Prof. Dr. Johann Gerhardt (Rektor der Th. Hochschule Friedensau) den dort Versammelten:"Ich bin beeindruckt und berührt von Mark Finleys Auslegung der Pfingstgeschichte und der Rolle des Heiligen Geistes. Aber ich bin auch schmerzlich berührt von der Wirklichkeit in unserer Kirche. Der Heilige Geist macht keinen Unterschied in Bezug auf das Geschlecht. Aber wir machen ihn und verweigern den Frauen immer noch die gleichen Rechte und ordinieren sie nicht zum Predigtamt. Der Heilige Geist macht keinen Unterschied zwischen Jung und Alt. Aber wir machen ihn. Der Heilige Geist macht keinen Unterschied zwischen Status. Aber wir machen ihn und finden keinen Zugang zu bestimmten Schichten und schließen andere aus. Wir können nicht zufrieden sein mit der Diskrepanz zwischen Einsicht und der Realität der Kirchenpolitik. Und wir dürfen nicht zufrieden sein um des Evangeliums willen."
Vizepräsidentin Ella Simmons, die unter uns als Gast der GK saß, war deutlich die Zustimmung zu diesem nachdenklichen Zeugnis anzusehen. Sie bezeichnete später unsere Versammlung, in der es neben der geschäftlichen Seite auch einige Zeugnisse gab, als "sehr geistlich und professionell durchgeführt".
Kochen im Hotelzimmer?
Erstmalig fand eine einstündige Einführung über Verfahrensweisen für die neuen Delegierten statt - eine sehr angebrachte Hilfe, die beispielsweise vermittelte, wie man sich an den Mikrofonen anmeldet, damit man (auf elektronischem Wege) identifiziert wird, so dass die Reihenfolge der Wortmeldungen automatisch verwaltet wird und auf den Videowänden der Name und die Division des Redners erscheinen sowie die verbleibende Redezeit. Bei solch einer bunten Zusammensetzung von Delegierten aus fast allen Ländern dieser Welt müssen die Organisatoren sehr vieles im Blick behalten. So haben viele von uns über den Hinweis schmunzeln müssen, dass es in diesem Land nicht erlaubt sei, sich im Hotelzimmer Essen zu kochen (aus Sicherheitsgründen).Das "offizielle" Essen hier war wieder gut, so dass wir nun davon ausgehen können: Die Organisatoren haben dazu gelernt und die versprochene Verbesserung auch umgesetzt. Überhaupt sind die Mahlzeiten an den traditionellen runden Tischen eine wunderbare Gelegenheit, sich mit Freunden und mit (zunächst) ganz fremden Glaubensgeschwistern aus der ganzen Welt zu unterhalten, sofern man sich auf eine für beide Seiten bekannte Sprache einigen kann.
Babylon lässt grüßen
A propos Sprachen: Hier oben, auf der Pressetribüne, kann man zwar sehr gut arbeiten, aber es ist sehr unruhig. Unmittelbar hinter meinem Rücken sitzen die ganze Zeit drei liebe Brüder aus Paraguay vor drei Mikrofonen, die eine Direktübertragung für die adventistische Spanisch sprechende Welt machen (sie nennen sich "La voz internacional", die internationale Stimme, und sind hier zu hören). So höre ich vor mir, im Plenum, Englisch, hinter mir Spanisch, und per Radio, würde ich den Kopfhörer aufsetzen, die Übersetzung ins Deutsche auf UKW 95,5. Und ebenfalls hier oben, etwa drei Meter links von mir (und von den Radiosprechern) führt Hope Channel USA immer wieder TV-Interviews.Die erste Geschäftssitzung
In der ersten Geschäftssitzung gibt es immer einige Formalia zu erledigen. Gefallen hat es mir, dass als erstes unser Leitbild als Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten vorgelesen wurde - damit wir nicht vergessen, wozu es uns eigentlich gibt, dass wir nicht zum Selbstzweck da sind, auch nicht in Atlanta. (Amen!)Es gab eine Gedenkminute für die Pastoren (aktive und pensionierte), die in den letzten fünf Jahren gestorben sind. Dann wurden eine ganze Reihe neu gegründeter Verbände (ehem. Missionen) begrüßt und per Abstimmung in die weltweite Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten aufgenommen, die meisten aus Lateinamerika.
In der Pause machte ich den ersten kurzen Rundgang über die Ausstellung, die jetzt fertig aufgebaut ist, und kaufte mir gleich die gerade erschienene "Andrews University Bible" (eine King James Version mit adventistischen Anmerkungen; bin sehr gespannt darauf). Unterwegs dorthin besuchte ich kurz den / unseren Stand von "Adventist Media" im Bereich der EUD.