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Ben Carson beim Nationalen Gebetsfrühstück in Washington

("Adventisten heute"-Aktuell, 8.2.2013) Am 7. Februar fand das jährliche Nationale Gebetsfrühstück in Washington statt. Seit 61 Jahren versammeln sich internationale Führungspersonen aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Religion, um über politische, nationale und kulturelle Grenzen hinweg zu beten und auf Worte aus der Heiligen Schrift zu hören. Dieses Mal nahmen rund 3.000 Gäste aus mehr als 160 Ländern teil.

Wer Macht hat, braucht Demut

Demut ist für US-Präsident Barack Obama eine der wichtigsten Qualifikationen für Führungspersonen. "Wer am meisten Macht hat, muss am demütigsten sein", sagte er. Als Beispiele für politische Führer, die in Demut Gottes Weisheit suchten, nannte Obama US-Präsident Abraham Lincoln (1809-1865) und den Bürgerrechtler Martin Luther King (1929-1968), auf deren Bibeln er bei seiner zweiten Amtseinführung Ende Januar den Amtseid geschworen hatte. Beide hätten in schwierigen Zeiten Trost, Rat und Mut in der Heiligen Schrift gesucht - Lincoln während des amerikanischen Bürgerkriegs und King im Kampf für die Rechte der Schwarzen. In der Bibel hätten sie Mut und Zuversicht gefunden.
Obama rief dazu auf, auch heute das Ringen um die Lösung schwieriger politischer Probleme wie etwa der Verminderung der Staatsverschuldung, einer gerechten Besteuerung oder besserer Bildung in Demut vor den Ansichten der politischen Gegner anzugehen und so Spaltungen zu überwinden. Es sei gut, dass Politiker beim Gebetsfrühstück über Parteigrenzen hinweg zusammenfänden. Aber er wundere sich, dass diese Einigkeit oft schon unmittelbar danach in Vergessenheit zu geraten scheine.

Neurochirurg Carson für mehr Bildungsanstrengungen

Neben Obama waren beim Gebetsfrühstück unter anderem seine Ehefrau Michelle, Vizepräsident Joe Biden sowie die Ministerpräsidenten von Serbien, Ivica Dacic, und der Demokratischen Republik Kongo, Augustin Matata Ponyo, anwesend. Der italienische Tenor Andrea Bocelli begleitete die Zusammenkunft mit Gesang. Zu größeren Bildungsanstrengungen in den USA rief einer der renommiertesten Neurochirurgen der Welt, Prof. Ben Carson (Baltimore/US-Bundesstaat Maryland), auf. Es sei erschreckend, dass 30 Prozent der High-School-Schüler keinen Abschluss schafften. Bildung sei eines der Fundamente, auf denen die USA aufgebaut worden seien. Es genüge nicht, vor allem in militärische Stärke zu investieren, erklärte er und verwies auf das Römische Reich, das zwar die beste Armee der damaligen Zeit hatte, aber an seinem moralischen Verfall zugrunde gegangen sei.
Bei einer von seiner Stiftung "Carson Scholars" in Auftrag gegebenen Studie zum Allgemeinwissen von Achtklässlern in 22 Staaten seien die USA auf dem 21. Platz gelandet, so der Mediziner. Die Stiftung vergibt Stipendien an begabte Schüler und Studenten, die sich auch sozial engagieren. Zugleich wandte sich Carson nachdrücklich gegen politische Korrektheit und Denkverbote. Beides sei gefährlich: "Die Rede- und Gedankenfreiheit hat dieses Land groß gemacht. Politische Korrektheit aber legt den Menschen Fesseln an."
Carson, der in ärmlichen Verhältnissen aufwuchs, wurde in Deutschland vor allem durch seine Operation der 2004 13 Monate alten siamesischen Zwillinge Lea und Tabea aus Lemgo (Ostwestfalen-Lippe) bekannt. Sie waren an den Köpfen zusammengewachsen. Tabea starb nach der Operation. Darüber und über seinen Werdegang berichtete Carson in dem 1994 zuerst im Advent-Verlag Lüneburg erschienenen Bestseller "Begnadete Hände".

Positives Echo aus der deutschen Delegation

Zur deutschen Delegation beim diesjährigen Gebetsfrühstück gehörten Bundestagsabgeordnete der CDU, FDP und "Die Linke". Der religionspolitische Sprecher der Linkspartei, Raju Sharma (Hamburg), sagte, Carson sei es gelungen, die Teilnehmer auf unterhaltsame Art und Weise zu ermutigen, "sich die Freiheit zu nehmen, den eigenen Verstand zu benutzen, zu sagen, was man denkt, das Beste aus sich herauszuholen und sich zum Wohl der Gemeinschaft einzusetzen".
Nach Ansicht des Theologen und Religionswissenschaftlers Prof. Thomas Schirrmacher (Bonn), der ebenfalls der deutschen Delegation in Washington angehört, war das eine der persönlichsten Reden von Präsident Obama: "Hätte ein deutscher Bischof so über sein Gebetsleben oder die Rolle der Bibel gesprochen, würde man ihn als evangelikal einordnen. Wenn in den Wandelgängen des Hotels ständig wildfremde Menschen spontan füreinander beten, zeigt das, dass Glaube in den USA etwas viel Persönlicheres und Alltagstauglicheres ist als in der oft eher intellektuellen Version bei uns." (idea/edp)

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