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Adventisten weihen Gemeindezentrum im nordirakischen Erbil ein

Die Zitadelle von Erbil ist seit 2014 UNESCO-Weltkulturerbe. (Foto: jan kurdistani/ wikimedia commons)

Die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten hat ihr erstes Gemeindezentrum in Erbil in der teilautonomen Kurdistan-Region im Norden Iraks eingeweiht. An der Zeremonie nahmen Vertreter der adventistischen Kirchenleitung im Nahen Osten und Nordafrika (MENA) sowie Repräsentanten örtlicher Behörden teil.

Laut einem Bericht der MENA-Kommunikationsabteilung, der von Adventist News Network (ANN) veröffentlicht wurde, seien in der Kurdistan-Region Dutzende von christlichen Kirchen entstanden. „Das ist ein Zeichen der Koexistenz der verschiedenen Völker und Religionen in der Region“, betonte bei der Einweihungsfeier am 25. Februar Pshtiwan Sadiq, amtierender Minister für Stiftungen und Religiöse Angelegenheiten. Gilberto Araujo, Leiter der Adventisten im Irak, im Libanon, in Jordanien und in Syrien, dankte den lokalen Behörden in Kurdistan für die Genehmigung „frei und in Frieden“ Gottesdienst feiern zu können.

Es begann in Mosul

Die ersten Adventisten im Irak gab es seit 1923 in Mosul im Norden des Landes. 1958 wurde die erste adventistische Kirche in der Hauptstadt Bagdad eingeweiht. Weitere Kirchengemeinden gab es in Mosul, Kirkuk und Basra. 1931 eröffnete die Freikirche in Mosul eine Grundschule, die 1945 zu einer Mittelschule erweitert wurde und 1958 insgesamt 125 Schülerinnen und Schüler zählte. Anfang der 1960er Jahre musste die Schule aufgrund politischer Unruhen im Nordirak geschlossen werden. Auch in Bagdad gab es seit 1947 eine Lehranstalt, die später zu einem Gymnasium ausgebaut und 1974 verstaatlicht wurde. Weitere adventistische Grundschulen entstanden 1948 in Basra und 1954 in Kirkuk, die später aufgegeben werden mussten. Die Freikirche unterhielt seit 1946 auch das Dar es-Salaam Krankenhaus in Bagdad, welches 1959 verstaatlicht wurde. Seit 1959 sind die Adventisten im Irak staatlich anerkannt. Trotz der Verstaatlichung ihrer Schulen und des Krankenhauses konnte die Freikirche weiterhin ihre Gottesdienste feiern.

Adventisten verlassen das Land

Vor Kriegsbeginn im Jahr 2003 hatten noch rund 500 Adventisten im Irak gewohnt. Aufgrund der allgegenwärtigen Gewalt, den Entführungen und Bombenanschlägen verließen die meisten von ihnen das Land. Viermal wurde das adventistische Gemeindezentrum in Bagdad von Begleitschäden anderer Bombenanschläge mitbetroffen. Im Jahr 2004 war das Kirchengebäude selbst das Ziel eines Autobombenanschlags mit 150 Kilogramm Sprengstoff. Da die Anschläge jedoch nicht zu Gottesdienstzeiten erfolgten, kam damals kein Gemeindemitglied zu Schaden. Durch das Vorrücken des Islamischen Staates (IS) und Abwanderung der restlichen Mitglieder in Bagdad konnten keine adventistischen Gottesdienste im Land mehr stattfinden.

Neubeginn in Erbil

Im Jahr 2011 kamen einheimische und ausländische Adventisten aus Bagdad, Nicaragua und Brasilien nach Erbil und begannen in Privatwohnungen Gottesdienst zu feiern. Weitere stießen hinzu. 2014 erhielten sie von den kurdischen Behörden die Genehmigung zum Bau eines Gemeindezentrums. Der Einweihungstermin am 6. Februar 2016 konnte jedoch wegen Liquiditätsproblemen des irakischen Bankensystems nicht eingehalten werden. Am 2. Dezember 2014 eröffnete die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA in Erbil ein Büro und führt seitdem Projekte für Binnenflüchtlinge durch.


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