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Adventisten beraten über Gemeindehandbuch und Ordination von Frauen

(AdventEcho online, 6.11.2009) Bei der Jahressitzung des Generalkonferenz-Exekutivausschusses - dem höchsten Gremium der Weltkirchenleitung zwischen den Vollversammlungen - die vom 9.-14. Oktober 2009 stattfand, stimmten die Delegierten für eine Reihe von vorgeschlagenen Änderungen für das weltweite Gemeindehandbuch (Gemeindeordnung) der Siebentags-Adventisten, in dem ihr Verständnis von christlicher Lebensführung und einer auf biblischen Grundsätzen beruhenden Gemeindeverwaltung dargelegt wird. Die Veränderungen, von denen viele eine Klärung von Begriffen sowie Bedingungen für die Mitgliedschaft in der Gemeinde und deren Verwaltung betreffen, sollen im kommenden Sommer den Delegierten der 59. Generalkonferenz-Vollversammlung in Atlanta, Georgia (USA), vorgelegt werden. Bis dahin gilt die Ausgabe des Gemeindhandbuchs, das anlässlich der letzten Sitzung in St. Louis, Missouri, im Jahre 2005 ratifiziert wurde und auch in deutscher Sprache vorliegt.

Ordinationsfrage wieder auf dem Tisch

Bei umstrittenen Fragen wie der Einsegnung von Diakoninnen oder ob ein Vereinigungsvorsteher ein eingesegneter Pastor sein "soll" (damit wäre eine Frau von dieser Aufgabe ausgeschlossen) oder "sollte", wartet man mit einer Lösung bis zu einer gesonderten Sitzung des Exekutivausschusses der Generalkonferenz am 23. Juni 2010 - einen Tag vor Beginn der Vollversammlung. Die Fragen hat man bis dahin verschoben, damit mehr Zeit für Erörterungen und Entscheidungen zur Verfügung steht. Dadurch solle sichergestellt werden, dass das Gemeindhandbuch mit den Arbeitsrichtlinien ("Working Policy") der Kirche übereinstimme, so Jan Paulsen, Präsident der Generalkonferenz.
"Wir haben viele Frauen unter uns, die einen enormen Beitrag in leitenden Funktionen unserer Freikirche leisten", sagte Paulsen am 13. Oktober zu den Delegierten. "Sie nehmen in vielen Teilen der Welt verschiedene Ämter wahr. Und ich würde sagen, dass die Gemeinde ohne den Einsatz von Frauen - die immerhin mehr als die Hälfte der Mitglieder stellen - in ihrer Mission und ihrer Flexibilität, den Bedürfnissen der Mitglieder zu dienen, erheblich eingeschränkt wäre." Paulsen fügte hinzu, es sei "extrem wichtig", dass verantwortliche Leiter der Freikirche die "richtigen Signale" aussendeten und "korrekte Anordnungen" in Kirchendokumenten träfen. In den Sitzungen der Generalkonferenz im Jahre 1990 und 1995 wurde über das Thema der Einsegnung von Frauen zum Pastorenamt gesprochen und beide Male kam man zu dem Schluss, Frauen nicht einzusegnen.
Dieses Thema steht zwar nicht auf der geplanten Agenda für die Sitzung in Atlanta im Juli 2010, aber einige Delegierte aus Europa, Nordamerika und Australien gaben wiederholt ihrer Hoffnung Ausdruck, dass Weichen gestellt werden, die es erlauben, in ihren Regionen Frauen für das Pastorenamt einzusegnen. Nur in China, wo eine Einsegnung nicht nur durch die regionale adventistische Dienststelle erfolgt, sondern auch durch die von der Regierung geleiteten "Drei-Selbst-Bewegung", sind adventistische Pastorinnen offiziell eingesegnet worden.

"Biblisch nicht zu begründen"

Der Vorsteher des zentralafrikanischen Verbandes, Allah-Ridy Kone, mahnte zur "Einigkeit in der Gemeinde" und sagte, die Einsegnung von Frauen sei biblisch nicht zu begründen. Der Archivar der Generalkonferenz, Bert Haloviak, erklärte, dass Ellen White, eine Mitbegründerin der Siebenten-Tags-Adventisten, den Satz aus Jesaja 61,6 ("Ihr aber sollt Priester des Herrn heißen, und man wird euch Diener unsres Gottes nennen") als eine Aussage interpretierte, die sich gleichermaßen auf Frauen wie Männer anwenden ließe."In einigen Teilen der Welt sind Einsegnungen [von Frauen] gut für unsere Gemeinden. An anderen Orten sind Einsegnungen nicht gut für unsere Gemeinden. Ich bitte euch, diese Angelegenheit nicht aufzubauschen", sagte Jan Paulsen zu den Delegierten. (ANN/tl)

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